Angesichts erneut enttäuschender US-Konjunkturdaten haben die Anleger an den internationalen Aktienbörsen am Mittwoch kalte Füße bekommt. Dies- und jenseits des Atlantiks machten sie daher Kasse und drückten so die Kurse von Frankfurt bis New York ins Minus. Der Dax fiel um bis zu 0,8 Prozent auf 11.239,86 Zähler, der EuroStoxx50 büßte 0,5 Prozent auf 3527,50 Zähler ein. Der Dax notierte damit so niedrig wie zuletzt Anfang März, der EuroStoxx wie zuletzt Ende Februar. Dow-Jones - und S&P500 verloren 0,8 und 0,6 Prozent. In Europa stiegen auf dem niedrigen Niveau allerdings wieder einige Anleger ein, so dass der Dax bald wieder sein Vortagesniveau erreichte.

Der Euro kletterte auf ein Zwei-Monats-Hoch von 1,1366 Dollar. Der Bericht vom privaten US-Arbeitsmarkt hat Anleger enttäuscht : US-Firmen hatten nach Erhebungen des Dienstleisters ADP im April weniger Jobs geschaffen als erhofft.

Die US-Notenbank Fed hat vor allem von der Lage am Arbeitsmarkt eine noch für 2015 erwartete Zinserhöhung abhängig gemacht. Nachdem schon zuletzt viele Daten die Hoffnungen auf einen robusten Aufschwung in den USA gedämpft hatten, bauten viele Anleger am Devisenmarkt nun verstärkt ihre Dollar-Positionen ab.

Mit dem Anstieg des Euro verschlechtern sich allerdings die Wettbewerbschancen der europäischen Exportindustrie auf dem Weltmarkt wieder. In diesem Jahr hatten die Konzerne vor allem von der enormen Abwertung des Euro profitiert. Nun macht der hohe Dollar-Kurs der US-Konjunktur zu schaffen. So war das Außenhandelsdefizit der USA überraschend stark gestiegen.

Reuters