Bereits am Mittwoch war es der Aktie gelungen, die 200-Tage-Linie zu überwinden, die den längerfristigen Trend signalisiert. Jetzt setzt sie sich von dieser Linie immer stärker ab. Allerdings ist es noch ein weiter Weg bis zum Rekordhoch bei knapp unter 42 Euro.

Damals war der DWS-Kurs nach einem Bericht im "Wall Street Journal" über ihr Anlage-Management eingebrochen. Dem Bericht zufolge soll die Fondsgesellschaft ihre Angaben zu Nachhaltigkeitskriterien beim Asset Management zu hoch angesetzt und so Greenwashing betrieben haben. Es gebe erste Untersuchungen durch die US-Behörden, zu denen auch die Börsenaufsicht SEC zählt, hatte es unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen geheißen. Zudem war am selben Tag dann noch von einem Insider kolportiert worden, dass auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die DWS in diesem Zusammenhang untersucht. Dies alles hatte den Börsenwert der DWS an einem einzigen Handelstag um mehr als eine Milliarde Euro gemindert.

Zu diesem Thema gab nun keine Neuigkeiten. Stattdessen konzentrierten sich die Marktteilnehmer und Aktienexperten auf die vorgelegten Eckzahlen des Schlussquartals. Und diese fielen laut Analysten stark aus.

Die Experten von RBC und Barclays lobten vor allem den bereinigten Vorsteuergewinn. Dieser habe die Marktschätzung dank überraschend hoher Einnahmen aus Performance- und Transaktionsgebühren um mehr als 40 Prozent übertroffen. Auch Jefferies-Analyst Tom Mills schrieb in einer ersten Reaktion von einem "bemerkenswert starken Zahlenwerk". Die Einnahmen aus den Performance-Gebühren seien viel höher ausgefallen als von Experten im Schnitt erwartet.

Einen Wermutstropfen entdeckten die Analysten dennoch: Unisono verwiesen sie auf den Dividendenvorschlag von 2,00 Euro je Aktie für 2021. Dieser sei eine negative Überraschung, da er etwa zehn Prozent unter der Markterwartung liege.

dpa-AFX