Die Stimmung rund um die Aktie von Tesla ist mehr als schlecht, aber liegt nicht nur an Elon Musk. Das Analystenhaus Bernstein hat eine Studie darüber veröffentlicht, was beim Autobauer wirklich falsch läuft.

Es läuft nicht wirklich rund bei Tesla und die einst so gefeierte Aktie hat sich inzwischen mehr als halbiert. Die Schuld dafür gibt man allerdings im Allgemeinen Elon Musk, der als CEO von Twitter einiges an Ärger veranstaltet und milliardenschwere Aktienpakete verkauft.

Doch die wahren Gründe könnten deutlich tiefer liegen. In einer Analyse des Geldhauses Bernstein stellt sich vor allem nach den miserablen Auslieferungsergebnissen eine Frage in den Raum: Hat Tesla bald ein Nachfrageproblem?


Die nächste große Sorge

Die kürzlich präsentieren Auslieferungsergebnisse von Tesla waren nämlich derart schlecht, dass nicht nur die Aktie zweistellig einbrach, sondern auch bullische Analysten wie J.P. Morgan oder Goldman Sachs massiv ihre Kursziele strichen.

Das Problem sind vor allem die selbst gesetzten Ziele des Unternehmens. Während man 2022 ca. 1 Millionen Fahrzeuge absetzen wollte, so sollen es in diesem Jahr gleich zwei Millionen sein, allerdings ohne ein neues Modell am Markt zu haben oder die Möglichkeit starke Rabatte zu gewähren.


Konkurrenz schläft nicht

In diesem Zusammenhang sieht die Analyse von Bernstein einen Margenrückgang für Tesla um 250 Basispunkte, wenn nicht aus heiterem Himmel ein neues Modell an den Markt gehen sollte.

Aber auch die Konkurrenz schläft nicht, was ein großes Problem für Tesla ist. In China, wo der US-Autobauer massive Rabatte gewährt, um sich in den Markt einzukaufen, hat der Konkurrent BYD aufgrund seiner hohen Verkaufszahlen sogar die Preise erhöhen können. 


Wie geht es weiter?

Hat aber Tesla nun ein Nachfrageproblem? Die Antwort ist: vermutlich ja. Während in der Vergangenheit schon immer wieder an der Qualität der Autos gezweifelt wurde, so hat dies nun seine ersten wirklichen Folgen.

Mit Blick auf die Tesla Aktie scheint dies aber alles mit einem großen Abschlag eingepreist zu sein. Spannend wird allerdings, wie das Unternehmen Rezession und weiteren Nachfragerückgang überstehen will.

In jedem Fall ist die Aktie ein emotional weiter stark aufgeladenes Papier, dass nur Schnäppchenjäger in die Hand nehmen sollten, die auch die entsprechenden Schwankungen vertragen können.


Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla