Das gelte allerdings unter dem Vorbehalt, dass es nicht zu einem massiven Lockdown komme - diesen erwarte der Vorstand allerdings nicht. Die gegenwärtige Lage sei aber von hoher Unsicherheit geprägt, weshalb Covestro den Fokus weiter auf striktes Kostenmanagement lege. Zusätzliche Sparmaßnahmen seien aber nicht geplant, betonte der Finanzchef.
Das Leverkusener Unternehmen hatte bereits Anfang des Monats vorläufige Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht und angesichts einer über den Erwartungen liegenden Entwicklung seine Ergebnisprognose für dieses Jahr konkretisiert. Für 2020 rechnet der Vorstand nun mit einem operativen Gewinn von rund 1,2 (Vorjahr; 1,6) Milliarden Euro, nachdem er zuvor ein Ergebnis zwischen 700 Millionen Euro und 1,2 Milliarden Euro prognostiziert hatte. "Die Erholung von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie verläuft dynamischer als angenommen", erklärte Toepfer. Der Konzern profitierte von einem höhen Absatz in der Region Asien-Pazifik und dort vor allem in China.
Im abgelaufenen Quartal schnitt Covestro deutlich besser ab als von Analysten erwartet, das Ergebnis stieg um mehr als sieben Prozent auf 456 Millionen Euro. Auch unter dem Strich verdiente Covestro mehr, der Nettogewinn erhöhte sich um knapp 22 Prozent auf 179 Millionen Euro. Nach neun Monaten stand allerdings wegen des pandemiebedingt schwachen ersten Halbjahres ein Gewinnminus von mehr als 71 Prozent auf 147 Millionen Euro zu Buche. Der Umsatz sank im Dreivierteljahr um fast ein Fünftel auf 7,7 Milliarden Euro, was vor allem an einem niedrigeren Absatz und rückläufigen Verkaufspreisen lag.
Für das vierte Quartal hatte Toepfer sich bereits Ende September optimistisch gezeigt und von einer breiten Erholung über alle Industrien sowie einer "soliden Verstetigung des Aufwärtstrends" gesprochen. Auch die Preise zögen dank der anziehenden Nachfrage leicht an. Covestro sehe bei den Preisen eine Trendwende, "das wird uns im vierten Quartal helfen", sagte er nun.
rtr