"Ab dieser Woche haben wir wieder Geld, um alle Rechnungen zu bezahlen." Kika/Leiner war in den Strudel der Krise beim südafrikanischen Mutterkonzern Steinhoff geraten und erwies sich als schwächstes Glied in der Kette seiner Europa-Töchter. Das Aushängeschild, ein Möbelkaufhaus in der Wiener Innenstadt, war deshalb für 60 Millionen Euro an den Immobilienunternehmer Rene Benko (Signa) verkauft worden.
George will die Krise nutzen, um das Netz der 50 Kika- und Leiner-Filialen zu durchforsten. Dafür wolle man sich sechs bis acht Wochen Zeit nehmen. Auch Schließungen seien dabei nicht ausgeschlossen. Fünd bis sechs Filialen seien problematisch.
"Grundsätzlich ist Kika/Leiner gesund. Aber wir verdienen nicht so viel, um unser nachhaltiges Wachstum zu finanzieren", sagte der Vorstandschef. So habe das Unternehmen im vergangenen Jahr 150 Millionen Euro investiert, die sich nicht aus dem Mittelzufluss (Cash-flow) stemmen ließen. Unter dem Strich habe eine schwarze Null beim Ergebnis gestanden. Kika und Leiner setzen in Österreich rund 800 Millionen Euro um und weitere 200 Millionen in Osteuropa.
"Wir müssen uns aufs Kerngeschäft konzentrieren und auf den Kunden", sagte George. Defizite habe Kika/Leiner im Online-Handel, in der IT und der Logistik.
Steinhoff war durch einen mutmaßlichen Bilanzskandal in einen Abwärtsstrudel geraten. Die Aktie brach um rund 90 Prozent ein, Vorstandschef und Aufsichtsratschef traten zurück. Derzeit wird versucht, den Konzern zu stabilisieren, der sich mit einer aggressiven Zukaufs-Strategie hoch verschuldet hatte. Die finanzielle Sanierung dürfte sich aber Monate hinziehen.
rtr