Steinhoff International Holding hat seine Hauptversammlung wohl verschoben. Eigentlich war das Aktionärstreffen laut Wirtschaftsdienst Bloomberg für den 7. Juni 2019 geplant gewesen. Nun aber steht auf der Internetseite des Konzerns mit Sitz in Amsterdam und operativer Hauptzentrale in Johannesburg in Südafrika kein Datum mehr, sondern nur das Kürzel TBC - to be confirmed. Damit fehlt jetzt sowohl ein Datum als auch eine Bestätigung des bisherigen Datums. In der Regel deutet eine Verschiebung der Hauptversammlung auf Schwierigkeiten hin und gilt eher als schlechtes Zeichen.
Der Möbelkonzern, dessen Aktie auch mal im MDAX gelistet war, steht seit Dezember 2017 unter heftigem Beschuss. Am 5. Dezember 2017 wurden Unregelmäßigkeiten in der Bilanz von Steinhoff aufgedeckt, worauf Steinhoff-Chef Markus Jooste umgehend zurücktrat. Die Prüfungsgesellschaft Deloitte hatte dem Konzern das Testat für den Jahresabsschlusss verweigert. Innerhalb weniger Wochen verlor die Aktie über 90 Prozent ihres Werts.
Seitdem sieht sich der Konzern wegen des massiven Wertverlust mit zahlreichen Klagen konfrontiert, was sicher auch die Hauptversammlung prägen wird. Erst vor gut zwei Wochen hat Steinhoff die Anspruchsteller dazu aufgefordert, sich ihm gegenüber offenzulegen. "Das Unternehmen wird sich immer überlegen, ob es alternative Ansätze für den Ausgleich von Ansprüchen geben kann, etwa mit Vergleichen, wenn dies im Interesse des Unternehmens und der Anteilseigner liegt" so Steinhoff. Sollte es dazu kommen, könnte die Aktie aber auch schnell steigen, sie gilt als volatiles Zockerpapier.