Dabei geht es zum einen um eine Kapitalspritze, mit der Wiese 2016 die Übernahme des US-Matratzenkonzerns Mattress Firm mitfinanziert hatte. Zum anderen verlangt die Titan Group die Rückabwicklung des Verkaufs seines südafrikanischen Textil-Einzelhändlers Pepkor an Steinhoff, für den Wiese ebenfalls Steinhoff-Aktien bekommen hatte.
Steinhoff erklärte, man werde die Forderungen prüfen. Die Aktie brach am Donnerstag um weitere 14 Prozent auf 0,13 Euro ein. Vor einem Jahr war sie noch mehr als fünf Euro wert.
Wiese, damals der größte Aktionär von Steinhoff, war als Verwaltungsratschef im Dezember zurückgetreten, nachdem ein Bilanzskandal ruchbar wurde. Seither kämpft der hoch verschuldete Konzern unter anderem mit dem Verkauf von Beteiligungen ums finanzielle Überleben. Wiese erklärte am Donnerstag, er wolle trotz seiner Klage sicherstellen, dass Steinhoff erhalten bleibe.
Am Mittwoch hatte Steinhoff einen seit Jahren schwelenden Rechtsstreit beigelegt. Der Konzern verkaufte seinen Anteil von 50 Prozent an dem deutschen Billig-Möbelhändler Poco für 266 Millionen Euro an den österreichischen Miteigentümer XXXLutz. Damit gehört Poco mit 8000 Mitarbeitern, 123 Möbelhäusern und rund 1,6 Milliarden Euro Umsatz, künftig komplett zur XXXLutz-Gruppe. Das Unternehmen war jahrelang ein Zankapfel. Eigentlich wollte Steinhoff die XXXLutz-Eigentümerfamilie Seifert aus dem Unternehmen aus Bergkamen drängen.
rtr