Ausgangssituation und Signal
Die im SDAX notierten Aktien von Steinhoff haben am Mittwoch nach Gewinnmitnahmen ins Minus gedreht. Am Dienstag hatten sich die Papiere bereits um 40 Prozent verteuert, am Mittwoch drehte das Papier dann wieder ins Minus. Angesichts des aktuellen Aktienkurses relativiert sich dieser Kursbewegung jedoch: Die Steinhoff-Aktie ist ein reinrassiger Penny Stock; also eine Aktie, die nahe Null notiert. Kräftige Kursausschläge im zweistelligen Prozentbereich sind da schnell drin. Auslöser für die Euphorie sind erneut aufkeimende Hoffnungen auf eine friedvolle Lösung der Schuldenkrise.
Damit besteht jetzt die Hoffnung auf eine nachhaltige Bodenbildung, die in der Vorwoche bei 0,071 Euro ihren Anfang nahm. Eine positive Tageskerze mit einem langen unteren Docht (grüner Pfeil im Tageschart) markierte die Trendwende. Dabei kam es zu einem Ausbruch über die 21-Tagelinie (grüne Kurve). Diese Linie spiegelt die durchschnittlichen Notierungen der vergangenen 21 Handelstage wider und zeugt damit vom kurzfristigen Trendverhalten der Aktie. Positiv stimmen auch die Handelsumsätze, die seit Dienstagmorgen, begleitet von steigenden Kursen, zulegen - siehe 30-Minutenchart. Will heißen: Die Anleger sind bei Steinhoff wieder mit dabei.
Zur Erinnerung: Die Notierungen des südafrikanischen Möbelhändlers gerieten nach dem Verdacht von Bilanzfälschungen stark unter Druck und schickten den Chartverlauf seit Anfang Dezember von 3,45 Euro bis auf 0,07 Euro in die Tiefe. Ein beispielloser Verlust.
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Die Charts im Detail
Setzt sich das positive Kursverhalten jetzt fort, dürfte sich eine nachhaltige Trendwende nach oben einstellen. Insbesondere dann, wenn auch der Widerstand um 0,142 Euro fallen sollte. Dabei gilt es für Anleger, mit einem engmaschigen Stop-Losskurs zu arbeiten. Dieser könnte etwa knapp unterhalb der 21-Tagelinie angelegt sein; zum Beispiel bei 0,084 Euro. Nachfolgende Kursgewinne sind zeitnah abzusichern, indem der anfängliche Stop-Losskurs nach oben hin angepasst wird. Im Rahmen einer fortschreitenden Erholung erscheinen Zielkurse im Bereich um 0,25 Euro als möglich. Eine Kursmarke, die sich aus dem Wochenchart herleiten lässt.
Hinweis: Derzeit finden sich keine Hebelzertifikate auf die Steinhoff-Aktie. Das aber verwundert, angesichts der Kurse im Euro-Cent-Bereich, keinesfalls. Ohnehin bedarf es im Falle der Steinhoff-Aktie keines Derivates: Die Aktie ist schon für sich alleine betrachtet hochspekulativ und schwankungsfreudig - aber ebenso eine überaus reizvolle Dreingabe fürs Depot.