Ausgangssituation und Signal
Die Aktien von Steinhoff klettern am Donnerstag um mehr als 16 Prozent und notieren gegen Mittag um 0,182 Euro. Damit setzt sich die positive Kursentwicklung der vergangenen Tage fort und die Bodenbildung schreitet in die nächste Runde. Rückblick: Ende Juni wurde mit einem Kurs von 0,071 Euro ein Tief markiert. Dieses ging mit einer positiven Tageskerze (weißer Kerzenkörper mit einem langen, unteren Docht) einher - siehe grüner Pfeil im Tageschart. Der anschließende Sprung über die 21-Tagelinie war als klares Kaufsignal zu deuten. Anschließend ging es sprunghaft über die 0,089er-Linie weiter aufwärts.
Mit dem heutigen Kursplus wurde beinahe die 0,20er-Linie berührt. Gewinnmitnahmen aber halten die Notierungen derzeit in Schach: Die Notierungen haben sich zwischenzeitlich heiß gelaufen; hiervon zeugt die Grafik unterhalb des Tagescharts. Kommt Steinhoff wieder auf die Beine? Der südafrikanische Möbelkonzern kam wegen Schieflagen und Bilanzunstimmigkeiten in Verruf. Der Kursabsturz ist beinahe schon beispiellos: Im August kostete eine Aktie noch 6,16 Euro. Aktuell zahlen Anleger weniger als 0,20 Euro für einen Anteilsschein. Letztmalig hatten wir die Steinhoff-Aktie am 4. Juli zum Kaufen empfohlen. Der Kurs lag damals bei knapp 0,12 Euro. Zeit für eine Neueinschätzung.
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Die Charts im Detail
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Wochenchart
Monatschart
Die weitere Kursentwicklung bei der Steinhoff-Aktie wird wesentlich von den fundamentalen Faktoren beeinflusst. Charttechnisch betrachtet deutet vieles auf eine Fortsetzung der begonnenen Aufwärtsbewegung hin. Dabei wäre ein Ausbruch über den Widerstand bei 0,22 Euro als klares Kaufsignal zu deuten. Eine solide Unterstützung findet sich um 0,142 Euro -siehe Tageschart. Nachfolgende Kursgewinne sind zeitnah abzusichern, indem der anfängliche Stop-Losskurs nach oben hin angepasst wird. Im Rahmen einer fortschreitenden Erholung erscheinen Zielkurse im Bereich um 0,25 / 0,33 Euro als möglich. Kursmarken, die sich aus dem Wochenchart herleiten lassen.
Hinweis: Derzeit finden sich keine Hebelzertifikate auf die Steinhoff-Aktie. Das aber verwundert, angesichts der Kurse im Euro-Cent-Bereich, keinesfalls. Ohnehin bedarf es im Falle der Steinhoff-Aktie keines Derivates: Die Aktie ist schon für sich alleine betrachtet hochspekulativ und schwankungsfreudig - aber ebenso eine überaus reizvolle Dreingabe fürs Depot.
Manfred Ries ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.