Der Konzern Stena AB ist breit aufgestellt: Die Tochter Stena Line transportiert Passagiere, Autos und sonstige Frachtgüter auf Routen um und zwischen Skandinavien, Großbritannien und den baltischen Staaten. Der Fährbereich trägt rund 36 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Mit Stena Drilling ist das schwedische Unternehmen auch im Offshore-Drilling- Geschäft aktiv. Mit der Exploration und Förderung von Öl und Gas im Meer werden rund 21 Prozent des Gruppenumsatzes generiert. Geld verdient Stena auch mit Immobilien und erneuerbaren Energien. Im Portfolio finden sich zudem eine Finanztochter und eine Reederei mit 100 Tankern.
Die zur Finanzierung von Wachstum notwendigen Mittel besorgt sich Stena auf dem Kapitalmarkt. Der bis zum Jahr 2024 laufende Bond (siehe Kasten) ist attraktiv verzinst. Der Kupon der auf Dollar lautenden Anleihe beträgt sieben Prozent. Noch dazu notiert das Papier aktuell unter Nennwert. Der Bond ist allerdings auch hochspekulativ. S & P stuft die Bonität des mit über vier Milliarden Euro verschuldeten Konzerns mit "B+" ein, Moody’s beurteilt Stena mit "B1" mit negativem Ausblick. Verantwortlich für die schlechten Kreditnoten ist vor allem das schwache Offshore-Drilling-Geschäft. Der Bereich leidet seit Jahren unter dem schwachen Ölpreis und den daraus resultierenden rückläufigen Explorationsinvestitionen der Förderer.
Bis sich der Geschäftsbereich erholt, kann es dauern, auch wenn der Ölpreis wieder anzieht. "Der Bereich wird uns auch noch in den kommenden Jahren Kopfschmerzen bereiten", räumt Dan Sten Ollson ein. Um den Schaden zu begrenzen, hat der Stena-Chef ein Kostensenkungsprogramm verordnet. Es schlägt an. Im ersten Halbjahr 2017 fiel der Gewinn im Vergleich zur Vorjahresperiode dennoch schwächer aus.