Die Impfempfehlung gelte für Kinder mit verschiedenen Vorerkrankungen sowie für solche, in deren Umfeld sich Personen mit dem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs befänden, die selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung geschützt werden könnten.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende November grünes Licht für den Einsatz des Impfstoffs bei Kindern gegeben. Bei der EU-Zulassung des Impfstoffs ab zwölf Jahren im Mai hatte die Stiko zunächst ebenfalls nur Impfungen von Jugendlichen mit Vorerkrankungen empfohlen. Erst im August hatte sie diese dann allen ab zwölf empfohlen und auf eine breitere Datengrundlage verwiesen.
Die Stiko wies nun darauf hin, dass die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Fünf- bis Elfjährige zwar sehr hoch sei, so dass man davon ausgehen müsse, dass sich ein Großteil dieser Altersgruppe mittelfristig infizieren wird. Die meisten Infektionen verliefen aber asymptomatisch und es bestehe für gesunde Kinder nur ein geringes Risiko für eine schwere Covid-Erkrankung. Nach Einschätzung der Stiko kann zudem das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung auf Grund der eingeschränkten Datenlage derzeit nicht eingeschätzt werden.
Deutschland und die anderen EU-Länder sollen den Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer am Montag (13. Dezember) erhalten. Das Bundesgesundheitsministerium hatte erklärt, Deutschland bekomme dann 2,4 Millionen Dosen auf einen Schlag, weitere Lieferungen soll es 2022 geben. In Deutschland gibt es etwa 4,5 Millionen Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. In der Altersgruppe von zwölf bis 17 Jahren sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bislang 47,9 Prozent vollständig geimpft. Die Impfung für Kinder enthält ein Drittel einer Erwachsenen-Dosis und wird ebenfalls zweimal im Abstand von drei Wochen in den Oberarm verimpft.
rtr