Wirft man einen Blick auf die performancestärksten Aktien aus den großen europäischen oder dem japanischen Aktienindex, fällt auf, dass dies meist exportlastige Titel sind. Man braucht sich nur einmal exemplarisch Autohersteller wie Toyota oder BMW anschauen und sie mit Werten vergleichen, die nur auf dem Heimatmarkt tätig sind (Eon, RWE) - der Unterschied ist eklatant. Gerade bei japanischen Aktien lohnt der Blick besonders. Obwohl der Nikkei immer noch mehr als 50 Prozent unter seinem Höchststand notiert, hat sich Toyota seit 1990 in etwa versiebenfacht. Es lohnt sich also auf Exporttitel zu setzen. Nun kann man dies auch ganz einfach mit ETFs machen. Source hat gleich zwei interessante Produkte lanciert. Mit beiden kann man gezielt auf die Wettbewerbsvorteile setzen, die aufgrund eines abwertenden Euro beziehungsweise Yen wegen der quantitativen Lockerungsmaßnahmen entstehen. Beide Fonds bilden jeweils einen der neuen Stoxx International Exposure Indizes ab.

Gerade japanische Unternehmen sind in vielen Sparten weiterhin Marktführer und erreichen in manchen Bereichen, etwa bei Industrierobotern oder Kopierern, einen Weltmarktanteil von über 90 Prozent. Und auch Toyota ist noch der absatzstärkste Autohersteller weltweit und einer der profitabelsten dazu. Obwohl man Japan eigentlich als starke Exportnation wahrnimmt, sind nicht alle Unternehmen Japans exportstark. Nur etwa 33 Prozent der Einkünfte der 600 größten Unternehmen des Landes stammen aus Auslandsgeschäften. Daher konzentrieren sich die neuen Indizes genau auf solche Unternehmen in der Eurozone und in Japan, die mindestens 50 Prozent ihrer Gewinne im Ausland erzielen. Sollte der Anteil unter 40 Prozent sinken, werden die Titel automatisch aus dem Index geworfen. Ausgewählt werden sie jeweils aus dem Stoxx 600. Die Obergrenze für die Einzelgewichtungen der Aktien liegt bei fünf Prozent. Jedes Quartal erfolgt eine Überprüfung und gegebenenfalls eine Anpassung. Beim Japan-ETF ist auffällig, dass die 142 Titel nicht die ganz großen Schwergewichte des Index sind. Der größte Wert hat eine Markt-kapitalisierung von 35,6 Milliarden Euro. Im Stoxx Japan 600 hingegen sind es 176 Milliarden Euro. Die Gewichtung der Werte richtet sich nach der Marktkapitalisierung und dem Anteil der Gewinne aus dem Ausland. Zu den am höchsten gewichteten Werten gehören -Toyota, Honda, Fanuc, Murata oder auch Bridgestone. Im europäischen Exportindex (ISIN: IE00BWFDP571) sind die Titel auch tendenziell etwas kleiner als im Stoxx 600. Hier ist der größte Wert 73 Milliarden schwer - im Stoxx 600 sind es 105 Milliarden. Die höchsten Einzelgewichte im Euro-Export-Index haben Inbev Sanofi, Banco Santander, Bayer, Daimler und Siemens. Deutsche Werte sind mit gut 30 Prozent gewichtet, gefolgt von französischen (28,2 Prozent) und spanischen mit gut zehn Prozent.

Interessante ETF-Innovation, die ihren Weg machen wird.

jk