Die Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck verlangt von ihren Kunden Strafzinsen ab dem ersten Cent. Das geht aus einer Übersicht des Vergleichsportals Verivox hervor. Die oberbayerisches Volksbank ist damit das erste Institut, das von allen Kunden Geld fürs Geldanlegen verlangt. Bislang berechnen über 40 Banken Negativzinsen - aber nur für Geschäftskonten oder für Privatkunden die Beträgen von 100.000 Euro und mehr angelegt haben.

Für Branchenkenner ist dieser Schritt wenig überraschend. Denn Banken zahlen bereits seit Jahren Zinsen, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken anstatt es in Form von Krediten zu verleihen. Wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für November mitteilte, melden inzwischen 23 Prozent der Banken einen "negativen volumengewichteten Durchschnittszinssatz". Das entspricht einem Viertel der gesamten Einlagen privater Haushalte bei deutschen Banken. Ändert sich die Zinspolitik der EZB nicht grundlegend - was angesichts der wirtschaftlichen Situation im Euro-Raum sehr unwahrscheinlich ist - wird sich dieser Trend, laut Ansicht der Bundesbanker noch verschärfen.

Wo Sparer noch "echte" Zinsen bekommen.


Während Zinsen auf dem Girokonto bereits seit Jahren passé sind, gibt es noch immer einige Tagesgeld- und Festgeldangebote, die zumindest kleine Zinsen bieten. Beim täglich verfügbaren Geld ist momentan die Renault Bank ganz vorne. Die Franzosen bieten derzeit 0,5 Prozent, allerdings ist dieser Zins nur auf drei Monate garantiert. Etwas besser verzinst ist die Offerte der bulgarischen Fibank. Hier winken immerhin 0,65 Prozent. Interessierte müssen sich allerdings vorher beim Zinsvermittler Weltsparen registrieren. Unter den Angeboten für einjähriges Festgeld liegt die Crédit Agricole mit 0,91 Prozent vorn. Über den Zinsvermittler Savedo sind sogar 1,25 Prozent bei der rumänischen Libra Bank drin. All diese Angebote haben jedoch ein gewaltiges Manko: Angesichts einer Inflationsrate von 1,1 Prozent schaffen sie es nur selten den Wert des Geldes zu erhalten.