Zuvor hatte der Deutsche-Bank-Manager in einem Hintergrundgespräch mit Journalisten erklärt: "Der anfängliche Impuls kam nicht von der Deutschen Bank. Die Commerzbank ist an uns herangetreten." Die Deutsche Bank wollte keinen Kommentar abgeben.

Die Gespräche über einen Zusammenschluss der beiden größten deutschen Privatbanken waren am Donnerstag nach gut sechs Wochen ergebnislos abgebrochen worden. Zu einem allerletzten Gespräch in der Zentrale der Commerzbank waren am Donnerstagmorgen einem Insider zufolge die beiden Vorstandschefs Christian Sewing und Martin Zielke und ihre beiden Aufsichtsratsvorsitzenden Paul Achleitner (Deutsche Bank) und Stefan Schmittmann (Commerzbank) zusammengetroffen. Sie besiegelten das Aus, nachdem die Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Deals über die Ostertage offenbar zugenommen hatten.

"VERTRAUENSVOLLE GESPRÄCHE"

In ihrer öffentlichen Kommunikation ließen die beiden Banken zumindest am Donnerstag keine Differenzen erkennen. In wortgleichen Statements begründeten die beiden Vorstandschefs das Ende der Verhandlungen und bedankten sich gegenseitig für die "vertrauensvollen Gespräche".

Wie es nun weitergeht, ist offen. Beide Banken leiden unter rückläufigen Erträgen und sind im Vergleich zu anderen, vor allem ausländischen Instituten zurückgefallen. Die Absicht, gemeinsame Sache zu machen, war von Beginn an auf Widerstand getroffen - bei Großaktionären und Mitarbeitern beider Häuser. Als größte Befürworten eines Deals galten Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Achleitner, Commerzbank-Chef Zielke und Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Dem Bund gehören 15 Prozent an der zweitgrößten börsennotierten deutschen Bank.

rtr