Die Werbefirma Ströer wächst mit ihrer Online-Werbung und dem Plakatgeschäft deutlicher als gedacht und ist für das Gesamtjahr nun optimistischer. "Nach einem starken dritten Quartal sehen wir eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung für den Rest des Jahres und haben vor dem Hintergrund die Guidance für das Geschäftsjahr 2014 erhöht", erklärte Konzernchef Udo Müller am Mittwoch. Die Kölner erwarten ein organisches Wachstum um die zehn Prozent und einen operativen Gewinn (operational Ebitda) von rund 145 Millionen Euro.
Bislang hatte Müller ein Wachstum im höheren einstelligen Prozentbereich und ein operatives Ergebnis von mindestens 135 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr hatte Ströer erstmals seit 2010 wieder einen Nettogewinn erzielt - 5,1 Millionen Euro - bei einem Umsatz von 635 Millionen Euro und einem operativen Ergebnis von 118 Millionen Euro. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen ein Erlöswachstum von zehn bis 15 Prozent, organisch von mindestens zehn Prozent.
Ströer war früher auf Außenwerbung konzentriert. Der Konzern bestückt etwa Buswartehäuschen oder Plakatwände mit Werbung und bespielt digitale Bildschirme in Bahnhöfen mit Reklame. 2013 stiegen die Kölner dann in die Online-Werbung ein und bieten diese den Kunden nun im Paket mit Außenwerbung an, die Ströer in Deutschland mit dem Konkurrenten JCDecaux dominiert.
Das neue Segment, das sich Ströer durch mehrere Zukäufe aufbaute, trug im dritten Quartal den Löwenanteil zum Erlösplus bei: Der Umsatz von Ströer Digital erhöhte sich um 51,3 Prozent auf 28 Millionen Euro. Insgesamt wuchsen die Erlöse um 18 Prozent auf 175 Millionen Euro, wozu auch das Plakatgeschäft beitrug. Ströer hat es sich zum Ziel gesetzt, durch das Online-Geschäft auch die Geschäfte in der Außenwerbung anzufeuern. Der operative Gewinn im Konzern stieg im Quartal um 48 Prozent auf 30 Millionen Euro, nach neun Monaten summiert es sich auf 88 Millionen Euro.
rtr