Die Werbefirma Ströer zeigt sich nach einem Gewinnsprung spendabel: Die Aktionäre sollen für das vergangene Jahr eine Dividende von 70 Cent je Aktie erhalten und damit 30 Cent mehr als im Jahr davor, wie das Kölner Unternehmen am Dienstag mitteilte. Firmenchef Udo Müller sieht das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Für 2016 stellte er weiteres Wachstum in Aussicht - im operativen Geschäft wie auch angetrieben von weiteren möglichen Übernahmen in den kommenden Quartalen. Ströer halte die Augen auf nach interessanten Zielen, etwa zur Stärkung des digitalen Geschäfts, sagte Müller. Doch sei man wählerisch. Alternativ seien auch ein Aktienrückkauf oder eine erneute Dividendenerhöhung in den kommenden 18 Monaten möglich.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Ströer-Aktie legte zeitweise drei Prozent auf 53,22 Euro zu und zählte zu den größten Gewinnern im MDax. Dank der boomenden Online-Vermarktung und eines insgesamt wachsenden Geschäfts im Kernmarkt Deutschland steigerte der JCDecaux -Konkurrent den Umsatz im abgelaufenen Jahr um mehr als 14 Prozent auf 824 Millionen Euro. Der operative Ertrag legte um 40 Prozent auf 208 Millionen Euro zu. Der bereinigte Gewinn verdoppelte sich nahezu auf 106 Millionen Euro. Erste positive Beiträge leistete die Anfang November übernommene Online-Plattform T-Online.

Auch im neuen Jahr halte das Wachstum an, sagte Müller und bekräftigte die Prognose: 2016 erwarten die Kölner ein operatives Ergebnis von 270 bis 280 Millionen Euro bei einem Umsatz zwischen 1,1 und 1,2 Milliarden Euro.

Ströer bestückt Bushaltestellen und Plakatwände mit Werbung und bespielt digitale Bildschirme in Bahnhöfen und Einkaufszentren mit Reklame. 2013 stieg die Firma in die Online-Werbung ein. Sie übernahm unter anderem den Digitalvermarkter InteractiveMedia und die Online-Plattform T-Online von der Deutschen Telekom, die dafür Großaktionär von Ströer wurde.

Reuters