Bei Ströer scheint Wachstum auch ohne Zukäufe möglich zu sein. Der Konzern konkretisiert dank guter Geschäfte seine Erwartungen für dieses Jahr und nimmt sich auch für 2017 vor, Umsatz und Ergebnis deutlich zu steigern. 2016 sollen die Einnahmen demnach aus eigener Kraft um einen hohen einstelligen Prozentsatz zulegen. Zuvor war der Außenwerber von einem Einnahmeplus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Des Weiteren bestätigt der Vorstand mit 1,15 Milliarden Euro die Umsatz-Guidance für 2016 sowie die Guidance von über 280 Millionen Euro Operational EBITDA und über 135 Millionen Euro Free Cash Flow nach Investitionen. Im schwachen Börsenumfeld reagierte die Aktie des MDax-Konzern zwischenzeitlich mit ein Kursplus von 2,8 Proznet auf die guten Nachrichten.

Wichtiger als die Ergebnisse für das aktuelle Jahr sind jedoch die Aussichten für 2017. In der kommenden Geschäftsperiode will Ströer seinen Umsatz organisch auf 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro steigern, ein Plus von mindestens 4,3 Prozent. Für das Operational EBITDA wird für ein Betrag von über 320 Millionen Euro erwartet. Beide Ziele sollen ohne weitere Übernahmen erreicht werden.

Neben dem anhaltenden Wachstum dürfte Aktionäre auch die angekündigte Dividendenerhöhung freuen. Auch bei einer weiterhin hohen Investitionstätigkeit soll die Dividendenpolitik für die kommenden Jahre unverändert mit einer Ausschüttungsquote zwischen 25 und 50 Prozent unverändert frostgesetzt werden. Aufgrund des erwarteten kontinuierlichen Anstiegs des bereinigten Jahresüberschusses geht der Vorstand auch bei der Dividende für das Jahr 2016 von einer deutlichen Erhöhung um voraussichtlich 40% auf erstmals 1 Euro je Aktie aus.

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Einschätzung der Redaktion



Die Aktie von Ströer hat seit der Leerverkaufsakttacke über 30 Prozent an Wert verloren. Auf dem aktuellen Kursniveau ergibt sich so ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,55 für das kommende Jahr. Wird das untere Ende der Umsatzprognose erreicht und die Einnahmen um 4,3 Prozent gesteigert, erscheint selbst das noch zu teuer. Am oberen Ende der Erwartungsspanne aber würde das Wachstum deutlich besser zur aktuellen Bewertung passen. Zudem wird Ströer auch 2017 weiter Zukäufe tätigen und das operative Ergebnis soll ebenfalls prozentual zweistellig zulegen. Gleichzeitig zerstreut der Konzern mit dem Bekenntnis zu seiner Dividendenpolitik die Sorge, dass durch die laufenden Akquisitionen das Geld knapp werden könnte. Natürlich kann unverändert hinterfragt werden, wie nachhaltig eine Unternehmensstrategie ist, die für ihr hohes Wachstumstempo maßgeblich auf Übernahmen setzt. Grundsätzlich ist ein solches Vorgehen aber mehr als zulässig. Die positive Kursreaktion könnte zudem den bisherigen Abwärtstrend der Aktie stoppen. Spekulativen Anlegern raten wir daher eine erste Position aufzubauen.

Kursziel: 50,00 Euro
Stoppkurs: 33,00 Euro