Fondsmanager
Tassilo Seilern-Aspang ging
2010 zu Seilern Investment
Management nach London.
Zunächst arbeitete der Neffe
von Firmengründer Peter Seilern-
Aspang als Analyst, seit
Juli 2014 managt er den Aktienfonds
Stryx Europa. Seilern-
Aspang studierte Philosophie
und Politische Wissenschaften
am Trinity College in Dublin
und absolvierte anschließend
ein Studium an der Diplomatischen Akademie
in Wien. Sein Motto: "Als Fondsmanager
muss man immer neugierig bleiben."
Anlagestrategie
Seit 1989, dem Jahr der Firmengründung,
investieren die Seilern-Portfolios in Quality-
Growth-Aktien. "Dazu zählen wir Unternehmen
mit gesunden Bilanzen, deren Gewinnwachstum
wir gut prognostizieren können",
sagt Seilern-Aspang. Das Prinzip dahinter ist
simpel: "Earnings drives stock prices" oder
auf Deutsch: Wenn die Gewinne konstant
steigen, steigen früher oder später auch die
Aktienkurse. Die Seilern-Manager mögen
daher Unternehmen, die organisch wachsen
und ihre Preise am Markt durchsetzen können.
Vice versa meiden sie Rohstoff- oder
Finanzwerte, die von externen Preisen wie
dem Ölpreis oder den Zinsen abhängen.
Zudem kaufen sie keine Unternehmen, die
hohe Investitionen schultern müssen oder
hoch verschuldet sind.
Auf Seite 2: Universum und Portfolio
Universum
Zum Universum des Stryx America, des
Stryx Europa und des Stryx World Growth
zählen lediglich 60 bis 70 Aktien, je zur
Hälfte verteilt auf Europa und den USA.
Diese Aktien auszuwählen, sei für das fünfköpfige
Anlageteam die wichtigste Arbeit, so
Seilern-Aspang. "Ein Großteil unserer Performance
basiert auf der Zusammenstellung
des Universums, nur ein kleiner
Teil auf der Konstruktion des
Portfolios". Entsprechend sorgfältig
wählt das Seilern-Team
diese Aktien aus. Grund: Quality-
Growth-Aktien sind meist
höher bewertet als der Marktdurchschnitt.
Wachsen sie
jedoch nicht mehr so stark wie
erhofft, bricht diese Bewertungsprämie
weg und ihre Aktienkurse
büßen massiv ein.
Portfolio
So konzentriert wie die Stryx-Produkte sind
nur wenige Fonds. Im Stryx Europa hält Seilern-
Aspang zum Beispiel nur 17 bis 25 Einzelwerte.
Falls möglich, würde er wohl noch
weniger Titel halten. Jedoch sind 17 die
mathematische Untergrenze. Zu seinen
größten Einzelwerten zählen etwa die schwedische
Sicherheitsfirma Assa Abloy (5 %),
das niederländische Softwarehaus Gemalto
(9 %) oder der französische Kosmetikkonzern
L’Oréal (5 %). Die meisten Einzelwerte
findet er bei Industrie- (38 %) und IT-Werten
(22 %) sowie bei Verbrauchsgütern (20 %).
Pro Jahr werden im Stryx Europa nur 20 Prozent
des Portfolios ausgetauscht. Der sogenannte
Turnover ist damit sehr gering. "Wir
wollen das Portfolio so wenig anrühren wie
möglich", bestätigt Seilern-Aspang, indem
man Gewinner laufen lasse.
Auf Seite 3: Rendite-Risiko-Profil und Fazit
Rendite-Risiko-Profil
Im Oktober 2009 startete Seilern den Stryx
Europa. Seither entwickelte er sich deutlich
besser als der MSCI-Europe-Index und war
zugleich schwankungsärmer.
Fazit
Seilern möchte seine Stryx-Fonds künftig stärker
an deutsche Anleger vertreiben. Die Quality-
Growth-Fonds von Allianz Global Investors,
Comgest und Jupiter bekommen damit
hochkarätige Konkurrenz.
rf