De Beers ist der größte Diamantenproduzent und -händler der Welt mit Sitz in Luxemburg. Das Unternehmen ist ein Tochterunternehmen des britischen Rohstoffgiganten Anglo American und liefert etwa ein Drittel der Weltproduktion von Rohdiamanten. Nun hat das Unternehmen laut Wirtschaftsdienst Bloomberg bekannt gegeben, dass die Verkäufe stark zurückgegangen sind auf den niedrigsten Stand seit 2015.
Grund: Viele Kunden von De Beers sind familiengeführte Unternehmen, die bereits seit geraumer Zeit mit schwindenden Gewinnen kämpfen, weil die Nachfrage nach hochwertigem Schmuck stagniert und es schon jetzt auf den Märkten einen Überschuss an geschliffenen Steinen gibt. Das Geschäftsmodell von De Beers sieht vor, das zehnmal pro Jahr in Botswana Edelsteine an eine ausgewählte Gruppe von Kunden verkauft werden. Das bereits 1888 gegründete Unternehmen erwartet dabei allerdings von seinen Kunden, dass sie den Preis und die Mengen akzeptieren, die ihnen angeboten werden. Weil die Kunden aber zunehmend in finanzielle Bedrängnis kommen, ist De Beers dazu übergegangen, ihnen zu ermöglichen, die Jahresquoten zu senken und Einkäufe zu verschieben.
"Infolgedessen haben wir einen Umsatzrückgang festgestellt", zitiert Bloomberg den De Beers-Chef Bruce Cleaver. Wie schwierig die Lage, zeigt der Blick auf die letzte Offerte von De Beers: Das Unternehmen verkaufte dem Bloomberg-Bericht zufolge Rohdiamanten im Wert von 250 Millionen US-Dollar, dies entspricht einem Rückgang um 53 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahres-Termin.