Mit den erfolgreichsten Rentenfonds können Anleger nach wie vor hohe Zuwächse erzielen. Doch es ist müßig zu erwähnen, je höher der Zins, desto höher das Risiko. Von Jörg Billina, Ralf Ferken, Stephan Haberer und Stefan Rullkötter

Bei verzinslichen Wertpapieren stehen Anleger derzeit vor einem Dilemma. Setzen sie auf Schuldner mit guter Bonität, winken kaum noch Zinsen. Wollen sie etwas verdienen, müssen sie immer mehr ins Risiko gehen.

Immerhin: Mit lang laufenden Staatsanleihen aus der Eurozone und den USA konnten Anleger in jüngerer Zeit ordentliche Zuwächse erzielen, sodass €uro die entsprechenden ETFs von Xtrackers und iShares mit einigen FundAwards auszeichnet. Allerdings lauern auch darin Risiken, sollten die Zinsen wieder steigen. Käme es dazu, würden die Kurse dieser Anleihen massiv einbrechen.



Höhere Renditen bieten Staatsanleihen aus den Schwellenländern. Marcus Hoff investiert beim DWS Qi Extra Bond Total Return zum Beispiel in Anleihen aus Chile, Indonesien oder Polen, die auf Euro und Dollar lauten. Dabei sichert er das Dollar-Risiko für Anleger aus der Eurozone ab. Hoff kauft vor allem solide Schuldner, die ein "A"- bis "BBB"-Rating aufweisen. Zudem achtet er darauf, dass das Geld von den Schuldnern nachhaltig, sprich ökologisch, sozial oder ethisch einwandfrei, eingesetzt wird.

Auch die Manager des DPAM Bonds Emerging Markets Sustainable achten auf nachhaltige Kriterien. So verzichten Michael Vander Elst und Hugo Verdiere beispielsweise auf Staatsanleihen aus China und Russland, da beide Länder demokratische Defizite aufweisen. Vander Elst und Verdiere investieren jedoch in Anleihen, die auf mexikanischen Peso oder den südafrikanischen Rand sowie die indonesischen Rupiah lauten. Diese sogenannten lokalen Anleihen bringen nochmals höhere Zinsen ein als ihre Pendants, die in Euro oder Dollar notieren. Allerdings gehen Anleger hier ein erhöhtes Währungsrisiko ein, was in den vergangenen Jahren nicht immer belohnt wurde. Sollten diese Währungen wieder aufwerten, würden Anleger allerdings doppelt belohnt.

Firmenbonds. Vergleichsweise hohe Zinsen winken zudem bei sogenannten High-Yield-Bonds, die von Unternehmen stammen. In diese Anleihen mit wackeliger Bonität investiert Thomas Joret beim Candriam Global High Yield, dessen währungsgesicherte Anteilsklasse mit einigen FundAwards ausgezeichnet wird. Joret agiert momentan aber vorsichtig, um sich gegen etwaige Risiken zu wappnen. Dazu zählt er für 2021 etwa Verzögerungen bei den Corona-Impfungen oder mittelfristig die Gefahr einer zunehmenden Deglobalisierung.

Schließlich können Anleger auf Wandelanleihen setzen, einen Zwitter aus Anleihen und Aktien. Steigen die Aktienkurse, steigen sie zum Teil mit. Fallen diese, werden sie allmählich zu Anleihen, die irgendwann aufhören zu fallen. Hier ragen die Fonds von Franklin Templeton sowie der SPDR-ETF heraus.