Grund: noch im September 2015 kostete Zucker so wenig wie seit seinen Jahren nicht mehr, doch mittlerweile ist der Preis für den süßen Rohstoff um über 60 Prozent gestiegen. Nachdem der jahrelange Preissturz dem MDax-Konzern im vergangenen Geschäftsjahr noch einen Verlust bescherte, steht dem Unternehmen nun eine Reiche Ernte bevor.
Zu den Halbjahreszahlen hob Südzucker daher seine Prognose an. Die Mannheimer erwarten nun einen operativen Gewinn zwischen 340 und 390 Millionen Euro. Bislang hatte das Unternehmen 250 bis 350 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Im Vorjahr erwirtschaftete es 241 Millionen Euro. Die kräftige Erholung auf dem Zuckermarkt ließ den operativen Gewinn des Konzerns in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres (endet zum 29. Februar) um mehr als 50 Prozent auf 209 Millionen Euro nach oben schnellen. Auch für das dritte Quartal erwartet Südzucker das operative Ergebnis deutlich steigern zu können.
Als Reaktion auf die am Vortag präsentierten endgültigen Zahlen zum Halbjahr hob nun Analyst John Ennis von Goldman Sachs sein Kursziel für die Südzucker-Papiere von 23,20 auf 23,60 Euro an. Ennis lobte, dass der Zuckerhersteller den positiven mittelfristigen Ausblick bestätigt habe. Er geht bei Südzucker zudem in den kommenden zwei Jahren von deutlichen Gewinnsteigerungen aus. Insofern dürften auch die Konsensprognosen zulegen. Weil der Aktienkurs diese positiven Aspekte aber bereits widerspiegele, beließ er seine Einstufung auf "Neutral". Das Gros der jüngsten Analysteneinschätzungen stuft die Aktie derzeit ähnlich ein.
Einschätzung der Redaktion
Durch das Wetterphänomene wie El Nino und Dürren, ist dieses Jahr mit schlechten Zuckerernten zu rechnen. Die Erwartung eines sinkenden Angebots hat die Preise daher stark getrieben. Bei den im September abgehaltenen Preisverhandlungen für das kommende Jahr konnte Südzucker daher gute Geschäfte machen und dürfte auch im weiteren Geschäftsjahr gut verdienen. Denn steigt der Preis pro Tonne um zehn Euro, bedeutet das für Südzucker im Schnitt ein um 20 Millionen Euro höheres Ebit im Jahr. Von den 480 Euro pro Tonne im Sommer ist der Preis mittlerweile auf fast 500 Millionen Euro gestiegen und könnte sich Schätzungen zufolge noch auf 550 Euro erhöhen. Doch auch wenn die Preise weiter noch klettern, scheinen die positiven Marktaussichten mittlerweile voll im Kurs enthalten zu sein. Wir raten daher die Aktie zu halten und trotz neuer Höchststände nicht weiter aufzustocken.
Kursziel: 27,00 Euro
Stoppkurs: 21,50 Euro