Zuletzt sackten die Papiere im leicht steigenden MDax um 3,56 Prozent auf 16,82 Euro ab, nachdem sie bei 16,54 Euro zeitweise den tiefsten Stand seit Mai vergangenen Jahres erreicht hatten. Die Zwischenerholung der Südzucker-Aktie am Vortag dank angehobener Jahresziele der Bioethanol-Tochter Cropenergies erwies sich damit letztlich genauso als Strohfeuer wie die an diesem Morgen vorbörslich nochmals festeren Kurse.

Nachdem es auf Tradegate schien, als seien die bekräftigten Jahresziele gut angekommen, setzte sich der vorherrschende Abwärtstrend letztlich doch wieder durch. Allein seit April hat das Südzucker-Papier nun mehr als ein Viertel an Wert verloren und ist der seit Jahresbeginn am schlechtesten gelaufene MDax-Wert.

Südzucker stellt sich derzeit auf mehr Gegenwind im zweiten Halbjahr ein. Angesichts des turbulenteren Umfelds rechnet das Unternehmen im dritten Quartal mit einem operativen Ergebnis "deutlich unter Vorjahresniveau". Die Prognose für das Geschäftsjahr, das Ende Februar abläuft, sieht der Vorstand aber weiterhin als intakt an. Dies reiche aber nicht aus, um die herrschende Unsicherheit am Zuckermarkt zu überlagern, hieß es daraufhin von Börsianern.

Die von Südzucker vorgelegten Resultate für das zweite Geschäftsquartal sah Equinet-Analyst Christian Bruns als etwas schwächer als erwartet an. Er verwies aber darauf, dass das zukünftige Geschäftsumfeld derzeit viel wichtiger sei als das Quartalsergebnis. Allgemein rechnen Experten wegen der ausgelaufenen europäischen Zuckermarktordnung damit, dass die Zuckerpreise unter Druck geraten werden. Sie hatte fast fünf Jahrzehnte lang Produktionsquoten und Mindestpreise für Zuckerrüben reguliert.

Die Experten des irischen Investmenthauses Davy Research sehen vor diesem Hintergrund "große Unsicherheiten". Erst am Dienstag hatte Analyst Roland French aus diesem Grund seine Empfehlung für die Papiere mit "Outperform" aufgegeben.

dpa-afx