Mit der Reform entfiel jedoch auch die Exportbegrenzung. Firmen durften nicht mehr als zehn Prozent der Produktion exportieren. Südzucker will nun die möglichen Einbußen in Europa durch vermehrte Ausfuhren in Nicht-EU-Staaten kompensieren. Vorstandschef Wolfgang Heer plant künftig rund 800 000 Tonnen im Ausland zu verkaufen, das wäre rund ein Drittel mehr als bislang.
Tiefer Weltmarktpreis
Doch auch auf dem Weltmarkt ist Zucker kein rares Gut. Laut einer Studie des US--Agrarministeriums wird die Produktion wegen des vermehrten Anbaus in Ländern wie Brasilien, China, Thailand und Indien im laufenden Jahr auf den Rekordwert von rund 185 Millionen Tonnen steigen. Auch das kann den Weltmarktpreis drücken. Schon jetzt notiert der Preis für eine Tonne Zucker mit rund 348 Dollar auf einem im langfristigen Vergleich niedrigen Niveau. Andererseits sind die Bedenken der Verbraucher gegen den Süßstoff außerhalb der EU weniger ausgeprägt. Zur Finanzierung seiner Export-offensive hat Südzucker im November eine neue Anleihe (WKN: 729 700) begeben. Der Bond ist allerdings nicht allzu attraktiv verzinst. Mehr bietet der mit unendlicher Laufzeit ausgestattete Hybridbond. Laut einer Mitteilung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) denkt Südzucker weder über eine Kündigung noch einen Rückkauf der nachrangigen Anleihe nach.