Für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 geht das Management nun davon aus, dass der Gewinn steigt statt fällt: Das operative Ergebnis soll bei 180 bis 230 Millionen Euro liegen nach 181 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Bislang waren die Mannheimer davon ausgegangen, dass das Ergebnis auf 50 bis 150 Millionen zurückgeht. Auch die Umsatzprognose erhöhte Südzucker leicht: Die Erlöse sollen bei 6,2 bis 6,4 Milliarden Euro liegen nach 6,8 Milliarden vor Jahresfrist. Bisher hatte Südzucker sechs bis 6,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Südzucker-Aktien waren mit Abstand der größte Gewinner im Nebenwerteindex MDax. "Die Prognoseanhebung kam überraschend und die Anleger freuen sich über gute Nachrichten", sagte ein Händler. Zudem habe die Aktie Luft nach oben. In den vergangenen drei Monaten war es für Südzucker rund neun Prozent nach unten gegangen, der MDax verbuchte im selben Zeitraum ein kleines Plus. Schon Anfang Februar hatte ein positiver Analysten-Kommentar von Goldman Sachs die Südzucker-Papiere beflügelt.
Südzucker hat in seinem Kerngeschäft seit längerem mit fallenden Zuckerpreisen zu kämpfen. Auslöser sind Überproduktionen in Europa und höhere Zuckerimporte aus Entwicklungsländern. Im ersten Halbjahr (März bis Ende August 2015) führte das zu einem Rückgang des Ergebnisses auf 134 (Vorjahr: 147) Millionen Euro. Der Konzernumsatz sank auf 3,3 (3,5) Milliarden Euro. Die Biosprit-Tochter Cropenergies half dabei, den Gewinnrückgang einzudämmen. Sie erzielte im ersten Halbjahr einen Betriebsgewinn von 40 Millionen Euro nach einem Verlust von vier Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.