Zu den wichtigsten Zuckererzeugerländern zählen Indien und Thailand. In beiden Staaten ist die Produktion zuletzt aufgrund ungünstiger Wetterverhältnisse deutlich zurückgegangen. Auch in anderen Ländern fällt die Ernte geringer aus. Studien zufolge verringert sich das Angebot auf dem Weltmarkt um rund sechs Millionen Tonnen. Der Zuckerpreis zog aus diesem Grund in den vergangenen Monaten an. Gute Nachrichten für Südzucker. Im Zuge der Abschaffung der EU-Zuckermarktverordnung und einer sinkenden Verbrauchernachfrage war der Preis kräftig unter Druck geraten und hatte dem Unternehmen in seinem Kerngeschäft erhebliche Einbußen beschert. Das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2019/20 brachte 146 Millionen Euro operativen Verlust.
Allzu große Sprünge nach oben sind beim Zuckerpreis wohl nicht mehr drin. Die Erholung weckt dennoch das Interesse an der Nachranganleihe des Konzerns (siehe Kasten). Der Bond ist variabel verzinst, der Kupon ergibt sich aus dem Euribor zuzüglich eines Aufschlags von 3,1 Prozentpunkten. Bis zum 31. März 2020 sind das 2,71 Prozent.
Noch dazu läuft es für Südzucker in den anderen Geschäftsfeldern wie der Tiefkühlpizzen herstellenden Division Freiberger oder der Ethanol produzierenden Tochter CropEnergies gut. Trotz der Verluste im Zuckergeschäft erreichte das operative Konzernergebnis nach neun Monaten im Geschäftsjahr 2019/20 mit 113 Millionen Euro in etwa das Vorjahresniveau. Der Aufsichtsrat sah sich dennoch veranlasst, den Mann an der Spitze auszuwechseln. Am 1. März übernimmt Niels Pörksen den Vorstandsvorsitz. Wie sein Vorgänger muss auch der neue CEO Kostensenkungen Priorität einräumen. S & P beurteilt Südzucker mit "BBB-", der Ausblick ist negativ.