Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung einen enormen Schub gegeben. Neue Technologien werden in rasantem Tempo entwickelt. Sind Software-Anwendungen, deren Quelltexte wie beim Betriebssystem Linux öffentlich zugänglich, können technische Neuerungen schnell eingeführt werden. Im diesem sogenannten Open-Source Markt ist Suse nicht nur der Pionier, sondern hat sich auch zum führenden Anbieter entwickelt.
Die Firma, die 1992 in Nürnberg gegründet wurde, ging seitdem durch einige Hände. 2018 erwarb die schwedische Investorengruppe EQT für 2,5 Milliarden Dollar die Softwarefirma. Ein stolzer Preis für eine Firma mit einem Umsatz in 2017 von 320 Millionen Dollar und einem Bruttogewinn von 99 Millionen Dollar. Doch das Investment hat sich schon jetzt mehr als bezahlt gemacht. Unter der Annahme, dass EQT den Deal mit dem üblichen Eigenkapitalanteil von 30 Prozent finanziert hat, kommt man auf einen Eigenanteil von etwa 700 Millionen Euro. Geschätzte 500 Millionen Euro konnte EQT nun schon beim Börsengang durch die Aktienverkäufe zurückholen. EQT bleibt mit knapp 70 Prozent größter Aktionär, was in etwa 3,7 Milliarden Euro entspricht. In Summe könnte EQT dann rund 4,2 Milliarden Euro aus dem Investment holen und hätte seinen Einsatz innerhalb von nur drei Jahren vervielfacht. Und es könnte noch mehr werden.
Für Suse bedeutet der Börsengang mehr Freiraum für weiteres Wachstum, organisch und mit Übernahmen. Zudem soll ein Teil der Erlöse aus dem Börsengang für den Schuldenabbau genutzt werden. Das senkt die Zinsbelastung und wirkt direkt auf die Profitabilität. Weil Suse mit seinen Kunden feste Verträge für eine bestimmte Laufzeit - üblicherweise drei Jahre - vereinbart, ist der Cashflow sehr gut berechenbar und stabil. 80 Millionen Euro kamen 2020 zusammen. Der Umsatz legte um 81 Proeznt auf fast 450 Millionen Euro zu. Die operative Umsatzrendite bewegte sich zuletzt bei rund 40 Prozent. Suse geht für die kommenden Jahr von einem jährlichen Wachstum von rund 20 Prozent aus und liegt damit etwas unter dem erwarteten Marktwachstum von jährlich 24 Prozent.
Aktie und Unternehmen sind noch nicht wirklich präsent bei den Anlegern. Langfristig bieten sich aber wachstumsstarke Geschäftsaussichten. Wer mit möglichen Kursschwankungen umgehen kann und langfristig orientiert ist, baut eine erste Position auf. Am 15. Juli präsentiert Suse die Zahlen für das zweite Quartal.
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Kursziel: 36,00 Euro
Stoppkurs: 23,90 Euro