Der Uhrenkonzern Swatch rechnet nach dem Ende der weltgrößten Uhren- und Schmuckmesse Baselworld mit einem Wachstumsschub. "Angesichts der Resonanz unserer Uhren hier an der 'Baselworld' würde ich sagen, dass es nach einem Umsatzwachstum am oberen Ende des genannten Bereichs aussieht", sagte Swatch-Chef Nick Hayek der "Neuen Zürcher Zeitung" (Freitagsaugabe). Der Weltmarktführer hatte für dieses Jahr unter Ausschluss von Wechselkurseinflüssen ein Umsatzwachstum von fünf bis zehn Prozent in Aussicht gestellt. Im vorigen Jahr erreichten die Verkaufserlöse einen Rekordwert von 9,2 Milliarden Franken (8,8 Milliarden Euro). Zur Angebotspalette des Schweizer Konzerns zählen neben den günstigeren Modellen der Marke Swatch auch noch teurere Uhren unter anderem von Omega, Longines und Blancpain. Auf der Uhren- und Schmuckmesse, die am Donnerstag zu Ende ging, trafen sich rund 1.500 Aussteller aus mehr als 40 Ländern.
Swatch-Uhren seien weltweit gefragt, sagte Hayek. Problematisch seien nur die Märkte in Lateinamerika und Russland. Auch in Hongkong laufe es nicht so gut. "Dies aber nicht nur, weil weniger Chinesen nach Hongkong fahren, sondern auch, weil einige unserer Konkurrenten im Luxussegment nach dem Franken-Schock im Januar plötzlich die Preise gesenkt haben."
Kein großes Thema seien bei der "Baselworld" sogenannte Smartwatches - Uhren mit Zusatzfunktionen - gewesen, sagte Hayek. "Meiner Ansicht nach ist der von Analysten und Journalisten herbeigeredete Hype bereits wieder vorbei, seit die Leute realisiert haben, dass auch Apple nur mit Wasser kocht." Einer Partnerschaft mit Google oder Intel erteilte der Swatch-Chef eine Absage. "Erstens haben wir unser eigenes Know-how, und zweitens wollen wir uns nicht in die Abhängigkeit eines Giganten aus dem Silicon Valley begeben, der uns seine Software aufdrückt und von dessen Entwicklungen wir abhängig sind."
An der Börse kamen die Aussagen Hayeks gut an. Die Swatch-Aktien setzten sich mit einem Plus von 2,7 Prozent an die Spitze des Schweizer Leitindex.
Reuters