"Wir haben bei Umsatzwachstum und Profitabilität Bestmarken gesehen", sagte er am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Zwar hätten sich die Zweifel an der Wachstumsdynamik in den Schwellenländern, vor allem in China, gehäuft. "Aber die langfristigen Wachstumstreiber sind intakt." Die hohen Investitionen der vergangenen Jahre in Südamerika zahlten sich für Symrise aus. Das Unternehmen werde auch in China investieren, "Schwierigkeiten hin oder her". "Auch in solchen schwierigen Märkten gibt es für uns immer Möglichkeiten, wir sehen und nutzen diese für uns."
Symrise wächst in den Schwellenländern, wo die Gesellschaft 46 Prozent ihres Umsatz erzielt, rasant. Dazu trägt vor allem das Geschäft in Lateinamerika bei. Symrise profitiert auch vom schwachen Euro und der Übernahme des französischen Rivalen Diana. Erst kürzlich hatte der Konzern den Kauf des US-Spezialchemieunternehmens Pinova für rund 400 Millionen Dollar angekündigt. Für den Moment sei der Akquisitionshunger damit gestillt, sagte Finanzchef Bernd Hirsch. Symrise beobachte den Markt aber weiter aufmerksam. Von Januar bis September steigert der Duft- und Aromenhersteller seinen operativen Gewinn (Ebitda) um 30 Prozent auf 448,5 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von gut 199 Millionen Euro, ein Plus von 13 Prozent. Der Umsatz erhöhte sich um 29 Prozent auf 1,97 Milliarden Euro.
Bertram bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. "Wir sind mit gutem Tempo in das vierte Quartal gestartet und sehen uns sehr gut aufgestellt, um die verbleibenden Wochen dieses Jahres bestmöglich zu nutzen", sagte der Manager. Symrise will unverändert stärker zulegen als der weltweite Markt für Duftstoffe und Aromen, für den er ein Plus von zwei bis drei Prozent unterstellt. Die Ebitda-Marge soll mehr als 20 Prozent betragen. Von Januar bis September lag diese bei 22,7 (Vorjahreszeitraum: 22,5) Prozent.
Symrise war 2014 nach eigenen Angaben zur weltweiten Nummer drei unter den Duft- und Aromenherstellern nach den Schweizer Rivalen Givaudan und Firmenich aufgestiegen. Marktführer Givaudan hatte im Sommerquartal von einer anziehende Nachfrage nach Aromen für Getränke und Milchprodukte profitiert. Dennoch bleibt die Firma im laufenden Jahr wohl hinter ihrem für 2010 bis 2015 angepeilten Ziel eines Umsatzwachstums aus eigener Kraft von durchschnittlich 4,5 und 5,5 Prozent zurück. Für die kommenden fünf Jahre hat sich Givaudan deshalb die Latte bereits weniger hoch gelegt.
Reuters