Die Zahlen für das abgelaufene Quartal können sich sehen lassen: Mit dem Zuwachs von 5,5 Millionen neuen Vertragskunden knackte T-Mobile US sogar die eigenen Erwartungen. Die US-Tochter der Deutschen Telekom hatte noch im November ein Plus von 5,1 bis 5,3 Millionen angepeilt. Insgesamt kommt der Mobilfunker nun auf 108,7 Millionen Kunden, ebenfalls ein Höchststand. Das bereinigte operative Ergebnis (Core Adjusted Ebitda) stieg im vergangenen Jahr auf 23,6 Milliarden US-Dollar. Das war mehr als T-Mobile US im November angepeilt hatte. Der Konzern rechnete mit 23,4 bis 23,5 Milliarden Dollar. "Das war das bisher stärkste Jahr für T-Mobile", sagte T-Mobile-US-Chef Mike Sievert. "Wir haben nicht nur die ehrgeizigen Ziele erreicht, die wir uns für 2021 in Bezug auf Kundenwachstum, Rentabilität, Fusionssynergien und Netzausbau gesetzt haben - wir haben sie alle übertroffen."
Die Fusion mit dem kleineren Wettbewerber Sprint zahlte sich ebenfalls weiter aus: T-Mobile US verbuchte Synergien von rund 3,8 Milliarden Dollar unter anderem wegen Kostensenkungen in der Verwaltung und im Service. Dennoch ließen hohe Kosten den Nettogewinn in den drei Monaten bis Ende Dezember im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 422 Millionen Dollar (373 Millionen Euro) sinken, wie T-Mobile am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Bellevue bekanntgab. Dies sei in erster Linie auf einen geplanten Anstieg der fusionsbedingten Kosten zurückzuführen. Dem Unternehmen entstanden fusionsbedingte Kosten in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal 2021 und 3,1 Milliarden US-Dollar im Gesamtjahr 2021.
Optimistischer Ausblick
Für das laufende Jahr erwartet Sievert erneut zwischen fünf und 5,5 Millionen neue Vertragskunden. Mit dieser Prognose übertraf das Unternehmen die durchschnittlichen Erwartungen der Finanzanalysten. Das bereinigte operative Ergebnis solle zwischen 25,6 und 26,1 Milliarden Dollar liegen. Die Synergien aus der Fusion mit Sprint taxiert er auf 5,0 bis 5,3 Milliarden Dollar.
Am 24. Februar legt außerdem der Mutterkonzern Deutsche Telekom die Zahlen zum Geschäftsjahr 2021 vor. Telekom hält knapp die Hälfte der Aktien an T-Mobile US.
Einschätzung der T-Mobile-US-Aktie
Der optimistische Ausblick kam bei Anlegern gut an und die Aktie von T-Mobile US stieg am Mittwoch nachbörslich zeitweise um über acht Prozent. Am Donnerstagvormittag kletterte das Papier weitere sechs Prozent nach oben. Mit einem starken Ausblick habe T-Mobile US positiv überrascht, sagte ein Händler. Die Sorgen der Investoren, das Mobilfunkwachstum könnte sich abschwächen, erwiesen sich aktuell als unbegründet.
Auch bei Analysten kamen die Zahlen des US-Mobilfunkers gut an. Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung nach Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 170 US-Dollar belassen. Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs behält die Aktie von T-Mobile US nach Quartalszahlen auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 153 US-Dollar. Die US-Bank JPMorgan setzt noch höher an und belässt die Einstufung auf "Overweight" mit einem Kursziel von 175 US-Dollar.
Auch wir sind positiv für die Aktie von T-Mobile US gestimmt und empfehlen das Papier der Telekom-Tochter zum Kauf.
iw/rtr/dpa-AFX