von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Zugegeben, es gibt an der Börse nicht nur schwarz oder weiß, besser gesagt: rot oder grün. Vielmehr ist in mindestens 80 Prozent der Handelszeit grau die dominierende Farbe, die Kurse gehen seitwärts anstatt einem Trend zu folgen. Doch wenn man nur genau genug hin schaut, gibt es immer eine Tendenz - insbesondere im sehr kurzfristigen Einstellungen wie beispielsweise beim Blick auf den Ein-Minuten-Chart (siehe unten).

Auf der untergeordneten Zeitebene zeigt sich schon seit Tagen eine Aufwärtsbewegung, die den Index täglich um fast 45 Punkte steigen lässt. Der entsprechende Trendkanal bietet am Donnerstag Luft bis rund 9940 Zähler, wo auch eine schwache horizontale Hürde liegt. Darüber hinaus gehende Gewinne sind möglich, aber dadurch nicht das wahrscheinlichste Szenario.

Vor allem bremst davor noch eine wichtige Hürde bei rund 9860/70 Punkten, die insbesondere durch die 21-Tage-Linie gebildet wird. Sie hat sich in den vergangenen Wochen - und auch gestern wieder - als Kursbremse herausgestellt. An diesem Monatsdurchschnittskurs orientieren sich viele Anleger mit Gewinnmitnahmen. Sobald dieser Effekt nachlässt, wäre das ein deutliches Stärkezeichen und weitere Gewinne vermutlich nur noch eine Frage der Zeit. Bis 10.030/10.050 Punkte ist dann wieder Potenzial.

Doch genauso gut kann sich der Index nun für die andere Richtung entscheiden. Dies passiert, wenn die Kurse unter 9760/9790 Punkte zurück fallen und als Bestätigung noch die nächstfolgende Unterstützung bei 9710 Zählern durchbrechen. Ein Test der 9600er-Marke ist dann so gut wie sicher, auch die 200-Tage-Linie bei aktuell 9430 Punkten dürfte dann auf den Prüfstand kommen. Aktuell sind sowohl ein weiterer Anstieg als auch ein neuer Rückschlag fast gleich wahrscheinlich. Durch die intakten Aufwärtstrends im mittel- und langfristigen Bereich bleibt jedoch auch kurzfristig eine Erholung das geringfügig aussichtsreichere Szenario.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Im übergeordneten Kursbild auf Tagesbasis bleibt auch weiterhin der steigende, bis 2012 zurück verfolgbare Kurskorridor (grün markiert) wichtig. In diesem Aufwärtstrendkanal haben die Notierungen Platz bis etwa 10.550 / 10.750 Zähler nach oben und 9400/9450 Punkte nach unten. Erst tiefere Kurse würden die Aussichten eintrüben, doch der eher überverkaufte Markt lässt dies vorerst nicht befürchten. Dazu kommt das (grau markierte) Sommerloch, in dem ohnehin nicht allzu viel passieren dürfte..

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ergeben sich zusätzlich zu den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500/8000 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve warnen zudem rechtzeitig vor einer massiv überkauften Marktlage. Der Stochastik-Indikator (DSSBR) ist im oberen Extrembereich angekommen, allerdings darf er in starken Trendphasen nur als zusätzliches Signal eingesetzt werden. Ist er in der roten Zone, müssen Verkaufssignale im Chart als Bestätigung dazu kommen- beispielsweise ein Ausbruch unter die 9400er-Marke. Andernfalls drohen (voreilige) Fehlsignale, da der Signalgeber sich lange im oberen Extrembereich halten kann.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände