Taiwans Aktien stehen bei vielen Anlegern nicht hoch im Kurs. Die Insel lockt jedoch mit Schnäppchen und ohne Taiwans Techfirmen wä- ren Unternehmen wie Apple aufgeschmissen. Nur Taiwans Unternehmen haben das Know-how dafür.
Taiwan lockt mit günstigen Aktien
· Börse Online Redaktion
Wirtschaftliche Stärke eines Landes geht nicht immer mit der
Performance der Börse Hand in Hand - wie in Taiwan zu
sehen ist. Obwohl das Land den wirtschaftlichen Aufstieg
in den vergangenen 20 Jahren fortgesetzt hat, liegen die Aktienkurse
auf dem Niveau von 1997. Immerhin hat der TAIEX Ende April
2015 mit einem Zwischenhoch wieder an der 10000-Punkte-Marke
angeklopft. Dieses Niveau ist bedeutsam, da das Rekordhoch vom
Februar 2000 bei 10202 Punkten nur knapp darüberliegt.
Im Vorjahr wuchs die Wirtschaft um 3,5 Prozent. Der Internationale
Währungsfonds (IWF) erwartet für 2015 ein Plus von 3,8 Prozent.
Die nationale Statistikbehörde ist aber weniger optimistisch
und senkte ihre Prognose kürzlich um einen halben Prozentpunkt
auf 3,3 Prozent. Die Aussichten haben sich zuletzt auch deshalb eingetrübt,
weil China im Technologiesektor aufrüstet. Taiwans exportabhängige
Unternehmen kämpfen außerdem mit der Abwertung des
Japanischen Yen und des Südkoreanischen Won zum Dollar. Die Verfassung
des Techsektors ist für Taiwans Wirtschaft sehr wichtig, steht
er doch für zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts. Auch die Börse
wird von ihm entscheidend geprägt: Er macht mehr als 60 Prozent
der Marktkapitalisierung aus. Doch echte Sorgen muss man sich um
die taiwanesischen Technologieunternehmen erst machen, wenn die
Gewinne bei Apple nicht mehr sprudeln. Schließlich machen wichtige
Gesellschaften wie Hon Hai Precision, Catcher, TPK oder Radiant
50 Prozent und mehr ihrer Umsätze mit dem US-Konzern. Deshalb
ist es gut, dass Apple derzeit weiter auf Wachstumskurs gesehen
wird. Als Kursbremse könnte sich zunächst allerdings die Politik
erweisen. Im Januar 2016 stehen Wahlen an. Urnengänge sorgen
wegen des schwierigen Verhältnisses zu China immer für etwas Unbehagen.
Taiwan hat sich 1949 zwar von China abgespalten, das Reich
der Mitte hat die Unabhängigkeit aber nie anerkannt. Daher ist jede
Annäherung hochpolitisch und äußerst diffizil. Das gilt auch für eine
mögliche engere Handelsverknüpfung mit der Börse in Shanghai.
Es bleibt abzuwarten, ob Taiwan noch vor den Wahlen einem solchen
Abkommen zustimmen wird. Welche Kraft davon ausgehen kann,
zeigte sich bereits im April: Der Vorstoß in Richtung 10000 Punkte
ging nicht zuletzt auf die Meldung zurück, dass China eine Verzahnung
der beiden Börsen durchaus in Betracht ziehe. Ein ähnlicher
Deal zwischen Shanghai und Hongkong hatte an diesen Handelsplätzen
für Kursgewinne gesorgt. Im Vergleich dazu sind Aktien aus Taiwan
inzwischen günstig geworden. Das KGV liegt bei 13. Auch gemessen
am langfristigen KGV von 14,1 stimmt die Bewertung. Anleger können mit einem ETF auf den Gesamtmarkt wetten.
Taiwans Aktien stehen bei vielen Anlegern nicht hoch im Kurs. Die Insel lockt jedoch mit Schnäppchen und ohne Taiwans Techfirmen wä- ren Unternehmen wie Apple aufgeschmissen. Nur Taiwans Unternehmen haben das Know-how dafür.
Taiwans Aktien stehen bei vielen Anlegern nicht hoch im Kurs. Die Insel lockt jedoch mit Schnäppchen und ohne Taiwans Techfirmen wä- ren Unternehmen wie Apple aufgeschmissen. Nur Taiwans Unternehmen haben das Know-how dafür.