Am frühen Morgen meldete der Technologiekonzern für das vierte Quartal einen Anstieg der Umsätze von 361,5 Mrd. auf 438,2 Mrd. Neue Taiwan Dollar (13,88 Mrd. Euro), was gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert einem Plus in Höhe von 21,2 Prozent entspricht. Ähnlich solide Wachstumsraten wurden auf Basis der Heimatwährung dank prall gefüllter Auftragsbücher auch für den Bruttogewinn (+18,2 Prozent), den operativen Gewinn (+16,3 Prozent), den Vorsteuergewinn (+14,7 Prozent), den Nettogewinn (+16,4 Prozent) und den Gewinn pro Aktie (+16,4 Prozent) veröffentlicht. Weil damit die Analystenerwartungen übertroffen wurden und die Geschäftsperspektiven dank der enormen Nachfrage in wichtigen Industriebereichen weiterhin vielversprechend ausschauen, zeigte sich die TSMC-Aktie trotz schwacher allgemeiner Markttendenz ausgesprochen freundlich und verteuerte sich im Frankfurter Vormittagshandel um 4,4 Prozent auf 120,00 Euro.

Unter Analysten dominiert der Optimismus


Sollten die Analystenschätzungen für das laufende Geschäftsjahr (Quelle: FactSet Research) eintreffen, würde bei den ADR-Aktien für 2022 ein Gewinnplus von 4,11 auf 5,04 US-Dollar (+22,6 Prozent) zu Buche schlagen. Für 2023 wird zudem ein weiteres Gewinnwachstum in Höhe von 17,4 Prozent auf 6,00 US-Dollar prognostiziert. Mit Blick auf die ausgesprochenen Analystenurteile überwiegt derzeit eindeutig der Optimismus. Unter den insgesamt 40 erfassten Analystenmeinungen rät nämlich kein einziger Analyst weder zum Verkauf (Sell) noch zum Untergewichten (Underweight) der Aktie. Eine große Mehrheit von 27 Analysten stuft den Titel als kaufenswert (Buy) ein, während neunmal zum Übergewichten (Overweight) und vierm zum Halten (Hold) der Technologieaktie geraten wird. In dieses positive Bild passen auch die in Aussicht gestellten Kursziele der Aktienexperten. Diese reichen von 125 bis 208 Dollar und ergeben für die ADR-Aktie einen Durchschnittswert von 148,15 Dollar (aktuell 137,68 Dollar).

Unter charttechnischen Gesichtspunkten startete die ADR-Aktie nach den positiven Quartalszahlen einen Angriff in Richtung des bei 140 Dollar verlaufenden Allzeithochs. Nachdem das Handelsjahr 2020 durch einen steilen Aufwärtstrend gekennzeichnet war, bewegte sich der Technologiewert in den vergangenen zwölf Monaten eher in einer Tradingrange zwischen 108 und 140 Dollar seitwärts. Im Dezember wurde mit dem markanten Überwinden der langfristigen 200-Tage-Linie ein starkes charttechnisches Kaufsignal generiert. Weil diese Durchschnittslinie dadurch nach oben gedreht hat, kann der Ausbruch nach oben auch als Trendwechselsignal interpretiert werden. Um neues chartinduziertes Kaufinteresse auszulösen, wäre es nun wichtig, das alte Rekordhoch möglichst deutlich zu übertreffen.

Beim Blick nach unten kann der TSMC-Aktie ein massiver charttechnischer Boden im Bereich von 108 Dollar attestiert werden. Im vergangenen Jahr drehte der Titel insgesamt viermal genau hier wieder in deutlich höhere Regionen. Ein nachhaltiges Verletzen dieses Unterstützungsbereichs würde erhebliches Abwärtspotenzial eröffnen, zumal der nächste signifikante Boden dann erst wieder bei 80 Dollar anzutreffen wäre.

Wichtige Timingindikatoren sehen derzeit relativ vielversprechend aus. So steht zum Beispiel auf der Website Tradingview bei der TSMC-Aktie das Pendel aktuell auf "Kaufen". Von insgesamt 26 analysierten Indikatoren legen 15 das "Kaufen" und zehn das "Halten" der Aktie nahe. Lediglich ein Indikator steht gegenwärtig auf "Verkaufen".