Das Geld soll in die Reserven fließen. Die Gewinnziele beeinflusst der Verkauf daher nicht. Talanx peilt in diesem Jahr und 2015 einen Überschuss von jeweils mindestens 700 Millionen Euro an. Nach einer Serie von Großschäden hatte Vorstandschef Herbert Haas die Erwartungen zuletzt gebremst.

Bei den Anlegern machte sich Enttäuschung breit: Die Talanx-Aktie büßte im frühen Handel knapp ein Prozent ein, während der Nebenwerteindex MDax leicht im Plus notierte.

Talanx und Swiss Life waren seit 2009 miteinander verbandelt. Einem Insider zufolge hatte es damals große Hoffnungen gegeben, beide Unternehmen könnten gemeinsam Produkte in Auslandsmärkten entwickeln. Diese Rechnung sei aber nicht aufgegangen. Schon im vergangenen Jahr hatte Talanx einen gut vierprozentigen Anteil an Swiss Life veräußert. Den Komplettausstieg begründete das Unternehmen nun damit, dass die gute Entwicklung dieser Aktie zu einer Übergewichtung im Talanx-Portfolio geführt habe. "Dieses Risiko wird mit der Veräußerung abgebaut. Swiss Life bleibt weiter für die deutschen Versicherer der Talanx-Gruppe ein wichtiger Vertriebspartner", erklärten die Hannoveraner.

Verkauft wurden die Aktien zu je 217 Schweizer Franken (etwa 180 Euro). Zum Schlusskurs vom Donnerstag war das ein Abschlag von 2,7 Prozent. Swiss Life reagierte gelassen. Mit dem Rückzug des Großaktionärs erhöhe sich der Streubesitz, sagte ein Sprecher.

Reuters