Zum Börsenauftakt am Montag begaben sich die Papiere des Software-Anbieters Teamviewer auf einen Höhenflug. Über sieben Prozent Plus erreichten die Aktien in der Spitze. Grund für den Aufschwung sind die überraschend guten Quartalszahlen, die das Unternehmen am Montag veröffentlichte. Teamviewer war im dritten Quartal rasant gewachsen. Sowohl die abgerechneten Umsätze (Billings) als auch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hätten positiv überrascht, sagte ein Händler.
Die in Rechnung gestellten Umsätze stiegen in den drei Monaten bis Ende September um 63 Prozent auf 83 Millionen Euro. Im laufenden Jahr peilt der Hersteller von Software zur Computer-Fernwartung und Videokonferenzen ein Wachstum von 35 bis 39 Prozent auf 310 Millionen Euro bis 320 Millionen Euro an. Das teilte das Technologieunternehmen am Montag in Göppingen mit. Das Ebitda stieg im dritten Quartal um 95 Prozent auf 46 Millionen Euro. Auch für diesen Werte bestätigte Teamviewer die Prognose. Demnach soll der operative Gewinn auf 177 Millionen Euro bis 183 (2018: 121) Millionen Euro steigen. Unter dem Strich verdiente Teamviewer im dritten Quartal 14 Millionen Euro und damit 40 Prozent mehr als vor einem Jahr.
"Unsere ersten Ergebnisse als börsennotiertes Unternehmen unterstreichen TeamViewers starkes Finanzprofil, das hohes Wachstum mit hoher Profitabilität vereint", sagte Firmenchef Oliver Steil.
Milliardenschwerer Börsengang im September Das Unternehmen hat im September mit einem Emissionsvolumen von gut 2,2 Milliarden Euro den größten deutschen Tech-Börsengang seit dem Platzen der Dot-Com-Blase hingelegt. Profiteur war dabei der Finanzinvestor Permira, der das Unternehmen 2014 für 870 Millionen Euro gekauft hatte. Er hält auch nach dem Börsengang noch rund 60 Prozent an dem zuletzt mit rund fünf Milliarden Euro bewerteten Unternehmen.
Für die Zeichner des Börsengangs war Teamviewer noch keine Erfolgsgeschichte. Ausgehend vom Ausgabepreis ging es in den ersten Wochen um rund ein Fünftel bis auf 21,38 Euro nach unten. In den vergangenen Wochen konnte sich das Papier wieder erholen und lag mit einem Kurs von 25,10 Euro nur noch knapp fünf Prozent unter dem von Permira beim Börsengang erlösten Preis.
Unsere Empfehlung: Nach der Bekanntgabe der Zahlen des abgelaufenen Quartals begaben sich die Papiere des Softwarekonzerns auf einen Höhenflug. Die Aktien stiegen in der Spitze um über sieben Prozent auf 26,85 Euro. Beim Wirtschaftsdienst Bloomberg gelistete Analysten rechnen teils mit Kursen von bis zu 36 Euro. Im Mittel wird ein Kurs von 30,95 Euro erwartet. Sechs Analysten beschäftigen sich hier mit den Teamviewer-Aktien. Sie werten das Papier einstimmig als kaufenswert. Positiv zu werten sind in jedem Fall die guten Quartalszahlen des Börsenneulings. Der Aufschwung könnte Anlegern eine gute Gelegenheit zum Einstieg bieten.