Der Göppinger Software-Hersteller Teamviewer bietet Lösungen für die Vernetzung von Geräten, beispielsweise für Computer-Fernwartung oder Videokonferenzen. Die Software läuft auf mehr als zwei Milliarden Geräten. Rund 430 000 Kunden verwenden die kostenpflichtige Version. Ende September legten die Schwaben den hierzulande größten Tech-Börsengang seit dem Infineon-IPO im Jahr 2000 aufs Parkett.

Doch an der Börse tut sich die Firma bislang noch schwer. Die Notierung sankt unter das Niveau des Ausgabepreises. Erst starken Zahlen für das dritte Quartal und die Gesamtschau der ersten neun Monate brachten den notwendigen Schwung in den Aktienkurs zumindest das IPO-Niveau zurückzuerobern.

Von Januar bis Ende September legten die Billings um 45 Prozent auf 224 Millionen Euro zu. Billings sind Rechnungen, die das Unternehmen im jeweiligen Abrechnungszeitraum stellt und bezahlt bekommt. Teamviewer betrachtet sie als wesentliche finanzielle Kenngröße. Alleine im dritten Quartal stieg der Wert zum Vorjahresvergleich um 63 Prozent auf 83 Millionen Euro. Ein Beleg dafür, dass die Zahl der Abonnenten stark angestiegen ist. Für 2019 erwartet das Management bei den Billings ein Plus von bis zu 39 Prozent auf bis zu 320 Millionen Euro.

Teamviewer stammt aus dem Portfolio der Beteiligungsgesellschaft Permira, die das Unternehmen 2014 für rund 850 Millionen Euro gekauft hat. Nach dem Börsengang ist Permira noch mit gut 60 Prozent an Teamviewer beteiligt. Ein schneller Verkauf weiterer Anteile ist aktuell nicht geplant. Zudem läuft die Lockup-Frist noch bis Ende April 2020.

Durch den Aufstieg in den MDax ist die Firma zurück im Fokus der Investoren. Auch wenn die Aktie nicht billig ist, die Wachstumsstory ist intakt. Die Analysten von Goldman Sachs jedenfalls sind von der Dynamik der Schwaben überzeugt. Ihr Kursziel lautet 35 Euro. Eine Einschätzung, die auch die Redaktion teilt.

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Kursziel 35,00 Euro
Stoppkurs 20,90 Euro