In einem freundlichen Marktumfeld kann die Aktie des Video-Kommunikations-Unternehmens Teamviewer stark zulegen. Um mehr als fünfeinhalb Prozent geht es für die gebeutelte Aktie bergauf. Dabei war das Papier seit seinem Hoch im Sommer 2020 bei mehr als 50 Euro stark eingestürzt. Die Gründe dafür waren vielfältig: Zum einen war der steile Anstieg im Corona-Sommer, als das Home Office boomte und Video-Lösungen gefragt waren, eindeutig übertrieben.

Deswegen stürzte die Teamviewer-Aktie ab

Weil die Erwartungen an Teamviewer zu hoch waren und die realen Umsätze mit dem Börsengeschehen nicht mithalten konnten, verlor die Teamviewer-Aktie im zweiten Halbjahr 2020 mehr an Wert. Als sich die Corona-Lage im Jahr 2021 zu entspannen begann, sank das Video-Kommunikations-Unternehmen wie andere Stay-at-home-Aktien immer weiter ab.

Gewinnwarnungen des Managements und große Sponsorings - wie etwa die Partnerschaft mit dem Fußballclub Manchester United - irritierten Anleger. Viele nahmen ihre Gewinne mit und so sank die Aktie immer weiter.

Seit November war wagt sich die Aktie an eine Bodenbildung, doch Anfang Juli bildete sie nochmals ein neues Allzeittief. Die Lage bleibt also wackelig. Dafür kaufte Vorstand Oliver Steil Mitte Juni 16.744 Aktien des Unternehmens zu einem Stückpreis von 10,15 Euro. Es war der erste Insiderkauf des Managements seit Langem. Ist also der Boden bald drin?

So kann es jetzt bei Teamviewer weitergehen


Bei Bloomberg raten sieben Analysten zum Kauf der TecDax-Aktie, sieben zum Halten und zwei zum Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 16,43 Euro, was ein Potenzial von rund 70 Prozent bedeutet. Dabei senkte die Deutsche Bank erst am 5. Juli das Kursziel für Teamviewer von 16 Euro auf 14 Euro und stufte die Aktie auf "Halten" ein. Steigende Zinsen, eine hohe Inflation und eine drohende Rezession würden für verringerte IT-Ausgaben bei Unternehmen sorgen. Darunter würde Teamviewer dann in der Folge leiden, so die Deutsche Bank.

Dabei sehen die Schätzungen bezüglich des Umsatzes und Gewinns nicht schlecht aus. So soll der Erlös von 501 Millionen Euro im Jahr 2021 bis auf 761 Millionen Euro in 2024 wachsen, der Gewinn je Aktie soll sogar im gleichen Zeitraum von 0,25 Euro auf 1,13 Euro zulegen.

Die BÖRSE ONLINE Redaktion hatte die Teamviewer-Aktie zuletzt Mitte Mai zum Kaufen empfohlen. Doch leider ist die Aktie Anfang Juli durch den Stoppkurs bei 9,50 Euro gefallen. Anleger bewerten die Lage nun neu und beobachten Teamviewer vorerst. Erst, wenn die Bodenbildung abgeschlossen ist und die Teamviewer-Aktie aus dem Abwärtstrend ausbrechen konnte, lohnen sich neue Einstiege. Vorher bleibt es eine Spekulation.