Zu den Megatrends, die der Technologiesektor zu bieten hat, zählt zweifellos das Cloud Computing. Hinter dem Begriff verbirgt sich die Bereitstellung von IT-Infrastruktur wie beispielsweise Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungssoftware als Dienstleistung über das Internet.

Warum es sich hierbei um einen Megatrend handelt, macht die Erwartungshaltung von der Bank of America Merrill Lynch deutlich. Die bei der US-Investmentbank für das Segment zuständigen Analysten sehen den adressierbaren Public-Cloud-Markt (IaaS (Infrastructure as a Service) und PaaS- (Platform as a Service)) bis 2023 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 28 Prozent auf ein Volumen von rund 155 Milliarden Dollar wachsen.

Das vergleicht sich mit einem für den gleichen Zeitraum unterstellten Zuwachs bei den IT-Ausgaben von drei bis vier Prozent und bei den Software-Ausgaben von acht bis neun Prozent. Langfristig könnten aus dem genannten Marktvolumen im Bereich Public-Cloud sogar 280-300 Milliarden Dollar werden

Darauf aufbauend traut die Bank of America Merrill Lynch (BofAML) den Aktien der in dem Bereich führenden Unternehmen noch deutliches Kurspotenzial zu. Auf den nächsten Seiten verraten wir etwas mehr über die favorisierten Titel, die in diesem Fall allesamt aus den USA stammen.

Auf Seite 2: Alphabet





Alphabet-Aktie



Zu den Cloud-Favoriten der BofAML zählt Alphabet (ehemals Google). Als Kursziel nennt man hier 1.360 Dollar. Gemessen am aktuellen Kurs von 1.015.06 Dollar lässt das rund 34 Prozent Luft nach oben.

Die genannte Zielvorgabe ist gleichbedeutend mit einer Bewertung zum 19-fachen auf Basis des für 2019 erwarteten Non-GAAP-Gewinns je Aktie (exklusive der Verluste abseits von Google) unter Hinzurechnung von 139 Dollar je Aktie an Barmitteln. Weil der Titel in den vergangenen fünf Jahren auf einer geschätzten KGV-Basis von 16-24 gehandelt worden sei, hält man einen 19-fachen Multiplikator für angemessen. Zumal dafür auch aktionärsfreundliche Maßnahmen wie Aktienrückkäufe sprechen würden.

Die Analysten sehen in Alphabet einen Top-Internet-Dienstleister mit einem wachsenden Angebot in mehreren Schlüsseltechnologien. Langfristig sei das Unternehmen gut positioniert dank der Position als führende Suchmaschine, als starke mobile Plattform mit Android und als eine führende Video-Site mit YouTube. Alphabet dürfte von wichtigen Verbrauchertrends profitieren, einschließlich der zunehmenden Nutzung von Mobiltelefonen, Videos, Apps (Google Play) und angeschlossenen Geräten (einschließlich Autos).

Googles Aktivitäten in der Cloud befänden sich noch in einem relativ frühen Stadium, gewännen aber zusehends an Dynamik (im Vorjahr hatte man unter anderem eine weitreichende Kooperation mit dem Cloud-Vorreiter Salesforce angekündigt). Das Unternehmen verfüge über führende Rechenzentrumseinrichtungen, Glasfaserverbindungen und maschinelle Lerntechnologien, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Als potenzielle Risiken wird ein sich eventuell verlangsamendes Wachstum bei den mit der Suchmaschine erzielten Umsätzen für den Fall angeführt, dass sich die Marktsättigung schneller einstellt als erwartet. Denkbar sei auch, dass der Übergang zu mobilen Anwendungen zu negativen Veränderungen im Suchverhalten der User führt. Eventuell drohten auch negative regulatorische Änderungen, einschließlich des EU-Kartellrechts. Die Aktie sei in der Vergangenheit aufgrund des Umsatzwachstums und der Margenentwicklung starken Schwankungen unterworfen gewesen, die bei einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmen könnten.

Charttechnik





Bei einem von 2004 bis 2018 eingefahrenen Kursanstieg von 50,01 Dollar auf 1.187,56 Dollar haben Langfristanleger bei Alphabet wahrlich keinen Grund zum Meckern. Im Zuge der jüngsten Korrektur am Gesamtmarkt ist auch hier in den vergangenen Wochen etwas Sand ins Kursgetriebe gekommen. Dadurch geht es inzwischen darum, den langfristigen Aufwärtstrend zu verteidigen, der derzeit bei rund 1.000 Dollar verläuft, weil sich sonst das Chartbild deutlich eintrüben würde.

Profil



Alphabet Inc. (vormals Google Inc.) ist eine global agierende Holding, die unter ihrem Dach verschiedene Tochterunternehmen verwaltet. Die größte davon ist Google - die Online-Suchmaschine wird weltweit am häufigsten verwendet und wird in über 130 verschiedenen Sprachen angeboten. Zu den angebotenen Applikationen gehört beispielsweise der Emaildienst Google Mail, die Social-Network-Plattform Google+ und der Webbrowser Google Chrome. Das geografische Produktangebot umfasst den Kartendienst Google Maps, den Locationdienst Google Local Search und die Satellitenkarten von Google Earth, für welche der Konzern gezielt Reiseratgeber aufkauft.

Außerdem ist das Unternehmen im Hard- und Softwaremarkt für Smartphones und Tabletcomputer aktiv, welche es mit dem Betriebssystem Android und eigenen Smartphones wie dem Nexus bedient. Die Innovationen des Unternehmens in der Suchmaschinen-, Smartphone- und Internetwerbungsindustrie haben Google zu einer der bekanntesten Marken weltweit gemacht. Zur Alphabet-Holding zählen außerdem das Bio-Unternehmen Calico oder das Technologieunternehmen NestLabs.

Auf Seite 3: Amazon





Amazon-Aktie



Auf 1.650 Dollar beziffert die BofAML das Kursziel für die Aktie von Amazon. Durch die zuletzt bereits verbuchten deutlichen Kursgewinne beträgt das verbliebene Aufwärtspotenzial hier noch 15,5 Prozent.

Das genannte Kursziel ergibt sich aus einem Wert, der für das Cloud-Geschäft mit 255 Milliarden Dollar oder umgerechnet 510 Dollar je Aktie angesetzt wird und für das Einzelhandelsgeschäft mit 570 Milliarden Dollar oder 1.139 Dollar pro Aktie.

In beiden Fällen räumt man dem Unternehmen damit einen Bewertungsaufschlag gegenüber dem Vorjahr ein. Das sei wegen der jeweils guten Wachstumsaussichten gerechtfertigt. Auf Höhe des Kursziels bewegen sich das Verhältnis zum Umsatz beim Dreifachen und damit über der historischen Bandbreite, die mit dem 1,0-2,5-fachen angegeben wird.

Den Marktanteil des Cloudbereichs Amazon Web Services (AWS) beziffert man auf zuletzt 65 Prozent. Dabei habe sich die operative Marge auf GAAP-Basis auf fast 25 Prozent belaufen und der Umsatz habe sich 2017 auf 17,5 Milliarden Dollar nach 12 Milliarden Dollar im Jahr zuvor belaufen. Zum Vergleich: 2014 waren es erst Umsätze von 4,6 Milliarden Dollar bei einer operativen GAAP-Marge von 14 Prozent.

Im Bereich IaaS geht man davon aus, dass Amazon auch bis auf weiteres eine operative GGAP-Marge von 65 Prozent verteidigen kann. Das Unternehmen befinde sich in einer führenden Position und profitieren von positiven Größeneffekten und dem am besten bewerteten Produktportfolio. Selbst unter der Annahme, dass der Anteil der Unternehmen, die ihre Cloud-Provider aus mehreren Quellen beziehen, sinken sollte, glaubt BofAML daran, dass Amazon das Potenzial hat, den Umsatz weiter deutlich steigern kann und damit auch den Wert der Aktie.

Als Abwärtsrisiken mit Blick auf das Kursziel führen die Analysten eine mögliche Verlangsamung der Konsumausgaben an, die anspruchsvolle KGV-Bewertung, Margen- oder Wachstumsdruck durch die Digitalisierung von Medien, ein aggressiver werdender Offline-Wettbewerb, verstärkte Cloud-Investitionen und/oder Preissenkungen etc. Die Aktie sei in der Vergangenheit abhängig von den Margentrends starken Schwankungen unterworfen gewesen, was sich aufgrund von wirtschaftlichen Unsicherheiten verstärken könnte.

Charttechnik





Galaktisch gestaltet sich der Kursverlauf bei Amazon. Denn die Notiz ist hier von 2001 bis 2018 von 5,97 Dollar auf 1.598,39 Dollar gestiegen. Von der erst am 12. März aufgestellten Bestmarke hat sich der Wert zuletzt etwas abgesetzt, der langfristige Aufwärtstrend ist aber uneingeschränkt intakt.

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Amazon.com ist ein international führender Online-Versandhändler. Bei Amazon finden Käufer neue und gebrauchte Waren aus beinahe allen Bereichen der Konsumgüterindustrie. Bücher, Musik, DVDs, Elektronikprodukte, Fotos, Digitale Downloads, Software, PC- und Videospiele werden ebenso angeboten wie Geräte für Küche, Haus und Garten, Spielwaren, Sport- und Freizeitartikel, Schuhe und Schmuck, Gesundheits- und Kosmetikprodukte, Kleidung, Autos, Lebensmittel und Zeitschriften. Dabei werden nicht alle Produkte von Amazon selbst verkauft. Auch private und gewerbliche Verkäufer können ihre Produkte über das Onlineversandhaus anbieten.

Darüber hinaus umfasst das Angebot des Online-Händlers noch zahlreiche weitere Produkte und Leistungen. Dazu gehört unter anderem der portable Reader Kindle, auf dem Bücher, Magazine, Zeitschriften oder persönliche Dokumente heruntergeladen und gelesen werden können, sowie das Video-on-Demand-Angebot über Amazon Prime Video oder der Streaming-Service Fire TV. Außerdem führt das Unternehmen die Cloud-Plattform Amazon Web Services, das Spracherkennungssystem Echo oder die Tablet-Reihe Fire. Über AmazonFresh können Kunden frische Lebensmittel online bestellen.

Auf Seite 4: Microsoft





Microsoft-Aktie



Unter Einbeziehung der unternommenen Aktivitäten im Cloud-Bereich stuft die BofAML auch die Aktie von Microsoft als aussichtsreich ein. Die Kaufempfehlung beinhaltet hier ein Kursziel von 106,00 Dollar. Das verspricht dem Dow Jones Industrial Average-Mitglied einen Anstieg von gut 18 Prozent.

Während man früher bei der Bewertung auf das KGV abstellte, gründet die Zielvorgabe inzwischen auf einer Analyse basierend auf dem abgezinsten Zehnjahres-Cash Flow. Diese Vorgehensweise sei angesichts der soliden wiederkehrenden Umsätze und des Vertrauens in Bezug auf die Wachstumsraten besser geeignet, heißt es. Für das Kalenderjahr 2018 führt das beim Kursziel zu einer Bewertung zum 22-fachen freien Cash-Flow. Das vergleiche sich mit einem 26-fachen Multiplikator, auf den die Vergleichsgruppe aus dem SaaS-Bereich komme.

Für den Kurs gebe es mehrere potenzielle Antreiber, wie etwa möglicherweise steigende Margen, die sich bietenden Chancen im Gaming-Geschäft oder auch die Möglichkeiten, die sich aus einem verbesserten Software-Mix ergeben. Risiken stellte eine verzögerte Umstellung auf Win20 durch Unternehmenskunden dar oder ein nicht zuletzt auch im Cloud-Bereich stärker werdender Kampf um Marktanteile.

Den Umsatz von Microsoft im Bereich IaaS schätzt die BofAML auf 3,3 Milliarden Dollar bei einem Gesamtmarktvolumen von 23 Milliarden Dollar. Den Umsatz im Bereich PaaS taxiert man für 2017 auf rund 3,5 Milliarden Dollar, gegenüber 2,2 Milliarden Dollar im Jahr 2016. Das ist gleichbedeutend mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent am PaaS-Markt von rund 12 Milliarden Dollar. Die BofAML geht davon aus, dass die Umsätze von Microsoft hier bis zum Geschäftsjahr 2023 im Schnitt um 35-40 Prozent zulegen können und man dann einen Marktanteil von 45 Prozent innehat.

Man räumt zwar ein, dass das eine aggressive Prognose sei, doch es sei zu berücksichtigen, dass das Unternehmen inzwischen mehr Vorteile als in der Vergangenheit habe. Sie verfüge man über mehr Rechenzentren in verschiedenen Regionen, die Workloads jeder Art von Unternehmen/Regierung hosten können. Zudem seien sich die Kunden zunehmend bewusst, dass Microsoft sich in ein innovatives, Cloud-fokussiertes Unternehmen verwandelt habe, das klare Ziele bei der Produktentwicklung verfolge und den meisten Anforderungen gerecht werde.

Charttechnik





Die Aktie von Microsoft ist im März 2009 ausgehend von einem Mehrjahrestief auf einem langen Dornröschenschlag aufgewacht. Den Kurs hat diese Wende von 15,15 auf 96,77 Dollar nach oben katapultiert. Das letztgenannte Rekordhoch stammt erst vom 12. März und trotz der Einbußen in den vergangenen Handelstagen ist der langfristige Aufwärtstrend nach wie vor intakt.

Profil



Microsoft Corp. ist ein weltweit führendes Softwareunternehmen. Die Gesellschaft bietet ein breites Spektrum an Software-Produkten und Dienstleistungen für verschiedene Nutzergeräte. Die Produktpalette erstreckt sich von den Windows-Betriebssystemen für PCs, Mobilgeräte und Netzwerke über Serversoftware für Client-Server-Umgebungen, Anwendungsprogramme und Desktop-Applikationen für Unternehmen sowie private Nutzer und Multimedia-Anwendungen bis hin zu Internet-Plattformen und Entwickler-Tools. Zusammen mit dem weltweit meistverwendeten Betriebssystem Windows bilden die Büroprogramme der Marke Office die Hauptstützen des Unternehmens.

Im Onlinebereich betreibt der Konzern die Internet-Suchmaschine Bing und die Abonnementversionen der neuesten Office-Varianten. Über den Internet-Telefondienst Skype stellt das Unternehmen seinen Kunden sowohl Sprach- als auch Videotelefonie zur Verfügung. Im Tablet- und Softwaremarkt ist das Unternehmen über das Tablet Surface und die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Smartphone-Herstellern wie HTC und Samsung entwickelten Windows Phones vertreten. Mit den Videospielkonsolen Xbox 360 und Xbox One platziert sich Microsoft außerdem an den Spitzenpositionen der Videospielbranche. Zudem übernahm Microsoft 2014 die gesamte Handysparte von Nokia. 2016 übernahm der Technologie-Riese zudem das Karriere-Netzwerk LinkedIn.

Auf Seite 5: Salesforce





Salesforce-Aktie



Bei Salesforce gibt die BofAML das Kursziel mit 147,00 Dollar an. Das heißt, bei einer derzeitigen Notiz von 113,21 Dollar hat dieser Titel noch knapp 30 Prozent Luft nach oben. In Reaktion auf die damals vorgelegten neuen Geschäftszahlen hatte die US-Investmentbank das Kursziel Anfang März von 125,00 Dollar erhöht.

Die Zielvorgabe basiert auf einem 7,2-fachen Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz auf Basis der Schätzungen für das Kalenderjahr 2019. Das entspreche einem zehnprozentigen Abschlag zur Bewertung, die Vergleichsunternehmen bei dieser Kennziffer im Schnitt aufweisen. Zu beachten sei dabei, dass bei Salesforce ein Umsatzwachstum von 17 Prozent unterstellt wird und bei den Konkurrenten von 22 Prozent.

Als Risiken für das Erreichen des genannten Kursziels finden unter anderem folgende Faktoren Erwähnung: Fehler bei Zukäufen, etwa von Unternehmen, die nicht zum Kerngeschäft gehören oder Fehler bei deren Integration, zunehmender Wettbewerbs- und Preisdruck, Abgänge im Management, Ausfälle von Rechenzentren, Nichteinhaltung der Anforderungen beim Service oder die Unfähigkeit, das schnelle Wachstum zu managen.

Der US-Anbieter von Cloud-Computing-Lösungen für Unternehmen ließ jüngst mit der Übernahme von Mulesoft aufhorchen. Das Zielobjekt unterstützt Firmen wie Coca-Cola oder Unilever dabei, besser auf ihre internen Daten zugreifen zu können, etwa durch die Aktualisierung älterer Anwendungen und deren Migration in die Cloud. Auch ermögliche es die Verstärkung den Salesforce-Kunden, ihre Salesforce-Cloud-Software an alle Applikationen von Drittparteien anzubinden. Die BofAML bezeichnet die für 6,5 Milliarden Dollar eingefädelte Akquisition zwar als teuer. Gleichzeitig verweisen die Analysten aber auch auf den strategischen Wert dieses Zukaufs und das damit verbundene Geschäftspotenzial.

Die Prognosen der BofAML gehen davon aus, dass die Eigenkapitalrendite von 2017 bis 2021 von 11,3 Prozent auf 18,7 Prozent steigt und die operative Marge von 13,2 Prozent auf 18,3 Prozent. Mit dem freien Cash Flow soll es im gleichen Zeitraum von 1,698 Milliarden auf 3,793 Milliarden Dollar nach oben gehen.

Charttechnik





Exzellent ist die Performance auf die Salesforce seit dem Jahr 2004 zurückblicken kann. Stieg der Kurs doch seitdem von 2,40 Dollar auf 127,99 Dollar. Das entspricht einem sagenhaften Plus von 5,233 Prozent. Und das Gute dabei: Der langfristige charttechnische Aufwärtstrend hat nach wie vor uneingeschränkt Bestand.

Profil



Salesforce.com, Inc. ist ein US-amerikanischer IT-Konzern, der im Bereich des Cloud-Computing Software und Speicherlösungen für Unternehmen vertreibt. Insbesondere werden hier Unternehmenslösungen wie Kundenbeziehungsmanagement (CRM) offeriert, die online bereitgestellt werden. So sollen Kosten für Hard- und Software, IT-Management und Wartung reduziert werden. Zu den Kunden des Unternehmens gehören sowohl kleinere als auch große Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen.

Neben den Sales- und Service-Clouds betreibt Salesforce.com die Plattform Force.com, auf der die Kunden selbst in der Cloud neue Module, Anwendungen oder Webseiten entwickeln und gestalten können. Die Kommunikationsplattform Chatter funktioniert im Sinne eines eigenen Netzwerkes und soll die sichere und reibungslose Kommunikation innerhalb der Unternehmen gewährleisten. Neben den unterschiedlichen IT-Lösungen und Anwendungen bietet das Unternehmen einen umfassenden Service. Weltweit sind Customer Success Manager beschäftigt. Diese sorgen innerhalb der jeweiligen Firmen für die Optimierung der Geschäftsabläufe.

Auf Seite 6: IBM





IBM-Aktie



Ausgesprochen optimistisch gibt sich die BofAML bei IBM mit Blick auf die allgemeine Markthaltung gegenüber diesem Titel. Die Kaufempfehlung beinhaltet mit 200,00 Dollar jedenfalls das höchste Kursziel, das es für diesen Wert derzeit gibt. Damit die Rechnung aufgeht, müsste dieser Dow Jones Industrial Average-Vertreter um 30,5 Prozent zulegen.

Die Zuversicht basiert auf der These, dass der Wert bei einem für 2019 geschätzten Gewinn je Aktie von 14,43 Dollar mit einem sich daraus ergebenden Ziel-KGV von rund 14 fair bewertet sei. Dieser KGV-Ansatz bewege sich auch im Rahmen des historisch zu beobachtenden Bewertungsrahmens, der mit dem 8-16-fachen angegeben wird. Ein geschätztes KGV von 14 sei auch deshalb angemessen, weil das Wachstum, das die unternommenen strategischen Initiativen von IBM versprächen, die Schwäche der Kernumsätze auszugleichen.

Zudem beinhalte der genannte Multiplikator noch immer einem Bewertungsabschlag von zehn Prozent gegenüber anderen vergleichbaren großen Titeln aus dem Technologiesegment dar. Das wiederum sei aber deshalb erforderlich, weil es weiterhin Ausführungsrisiken bei der Umsetzung der Strategie gebe.

Die Umsätze in den Public Cloud-Bereichen IaaS + PaaS sieht die BofAML von 2015 bis 2020 um 31 Prozent p.a. steigen. Der kombinierte Umsatz würde sich damit dann hier auf 3,9 Milliarden Dollar belaufen. Auch biete das vorhandene Dienstleistungspaket, wie etwa das IT-Dienstleistungs-Knowhow oder Watson bei Künstlicher Intelligenz, Wettbewerbsvorteile in Umgebungen mit hoher Arbeitsbelastung. Derzeit trage das Public Cloud-Geschäft IaaS/PaaS rund zehn Dollar je Aktie zum Wert von IBM bei.

Als potenzielle Risiken werden nicht erfüllte Pläne beim Gewinnwachstum genannt, eine etwaige Unfähigkeit, die erhofften Kosteneinsparungen durch Restrukturierung zu realisieren, Technologie-/Wettbewerberrisiken bei Hardware, Software und Dienstleistungen, unvorhergesehene negative Währungseinflüsse auf Umsatz und Gewinn, Integrationsrisiken bei Akquisitionen und eventuell sinkende Konsumausgaben oder gestraffte IT-Budgets auf Ebene der Unternehmenskunden.

Charttechnik





Als eine der großen Enttäuschungen unter den führenden US-Standardaktien hat sich in den vergangenen Jahren IBM entpuppt. Dieses Fazit zwingt sich automatisch auf, weil der Kurs derzeit auf einem bereits Anfang 2011 gültigem Niveau notiert. Die im März 2013 bei 215,80 Dollar aufgestellte Bestmarke konnte nicht gehalten werden und im Rahmen eines mehrjährigen Seitwärtstrends steckt die Aktie derzeit in so etwa wie einem charttechnischen Niemandsland.

Profil



International Business Machines Corp. (IBM) ist einer der weltweit größten Anbieter in den Bereichen Informationstechnologie (Hardware, Software und Services) und e-Business-Lösungen. Die Tätigkeiten des Unternehmens umfassen das gesamte Spektrum an Computersystemen, Software, Netzwerken, Speichertechnologie und Mikroelektronik. Den Kunden wird eine vollständige Produktpalette an Informationstechnologie angeboten: Von Hardware, Software über Dienstleistungen und komplexe Anwendungslösungen bis hin zu Outsourcingprojekten und Weiterbildungsangeboten. Darüber hinaus vertreibt IBM individuelle Leasing- und Finanzierungslösungen für Hardware, Software und Services von IBM und anderen Herstellern.

Der Konzern ist weltweit in über 170 Ländern vertreten und bietet seine Produkte und Dienstleistungen im Direktvertrieb, online und über IBM Vertriebspartner an. Beliefert werden sowohl Groß- und Kleinunternehmen als auch Institutionen in einer Vielzahl von Branchen wie dem Finanzmarkt, der Chemie-, Auto-, Elektronik- und Luftfahrtindustrie sowie dem Schul- und Universitätswesen. Zum Kundenstamm gehören außerdem Krankenhäuser, Reiseveranstalter, der Einzelhandel, Telekommunikationsunternehmen, Medienkonzerne und Energieversorger.