Carolyn Bell, Investment Manager North American Equities bei Kames Capital, geht sogar davon aus, dass Technologieaktien die US-Börse noch mindestens in den kommenden zehn Jahren dominieren - "trotz regulatorischer Bedenken und der zunehmenden Bedrohung durch chinesische Konkurrenten". Während auf der einen Seite Bedenken um sich griffen, dass die Regierungen weltweit eine strenge Regulierung der Technologieunternehmen anstreben, gebe es auf der anderen Seite derzeit einen Hype um diesen Sektor. "Tech wird langfristig der dynamischste Teil des US-Aktienmarkts bleiben und einen wichtigen Treiber für das Produktivitätswachstum in den USA darstellen. Wir sehen schlichtweg keinen Grund, warum sich das ändern sollte, zumal der Drang der Konsumenten nach Technologie im hohen Maße stark bleibt", sagt Bell. Laut Kames Capital haben die USA immer noch das bei Weitem attraktivste Inkubationsumfeld für Technologieunternehmen in der Welt. Es gebe nur wenige Markteintrittsbarrieren bei der Unternehmensgründung - und der Weg vom Angel Investor bis zum IPO sei lange bewährt.
Aber auch global sind Techfirmen nicht mehr wegzudenken. "Mittlerweile machen sie ein Fünftel der weltweiten Marktkapitalisierung aus. Fast die Hälfte der 20 größten börsennotierten Unternehmen der Welt sind mittlerweile im Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation angesiedelt", sagt Mikko Ripatti, Senior Portfolio Manager bei DNB Asset Management. Vor diesem Hintergrund verwundert es ihn ein wenig, dass vielfach die Meinung kursiert, diese Anlagegattung sei überbewertet. "Wir teilen diese Ansicht nicht, sondern rechnen mit einem überdurchschnittlichen und vom Markt noch nicht eingepreisten Wachstum", sagt der Experte. Zahlreiche Titel sind noch unterbewertet, da deren Potenzial noch nicht bekannt ist. Darüber hinaus findet der DNB-Manager diese Branche auch deshalb interessant, weil sie eine große Bandbreite besitzt, sodass für jeden Anlegertyp die passende Aktie gefunden werden kann. "Technologie frisst sich gleichsam in alle Bereiche und treibt den Wandel voran: von der Gesundheitsversorgung über öffentliche Einrichtungen bis hin zum Einzelhandel", so Ripatti.