€uro am Sonntag: Telefónica Deutschland (O2, E-Plus) profitiert vom gestiegenen Datenverbrauch in der Corona-Krise. Trotzdem schreibt Ihr Unternehmen seit der Übernahme von E-Plus 2014 fast durch-gehend Verluste. Wann kommen Sie in die Gewinnzone?
Markus Haas: Der Start ins Jahr 2020 war gut. Im ersten Quartal stieg der Umsatz so stark wie seit fünf Jahren nicht. Operatives Ergebnis, Kundenzahlen und Datenverbrauch legten zu. Unser Netto-ergebnis leidet noch immer unter UMTS-
Abschreibungen und solchen aus der E-Plus-Übernahme. Ab kommendem Jahr werden diese Effekte deutlich zurückgehen. Unser operatives Geschäft ist robust.
Die Bundesnetzagentur hat mit einem Bußgeld gedroht, weil bei Telefónica Deutschland der Ausbau des schnellen Internets zu langsam vorankommt. Wie wollen Sie die -Ausbauziele noch erreichen?
Wir sind fest entschlossen, die Ausbauziele für den Mobilfunkstandard LTE 2020 zu erreichen und unser Netz im ländlichen Raum weiter zu stärken. Dazu müssen wir 7600 Stationen bauen oder aufrüsten. Hier sind wir auf einem guten Weg und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen - auch wenn diese Ziele in Corona-Zeiten ambitionierter geworden sind.
Angesichts der hohen Investitionen in den Netzausbau bei LTE und 5G: Bleibt da noch genug für die Aktionäre?
Unseren Aktionären schlagen wir auf unserer nächsten Hauptversammlung am 20. Mai eine Dividende von 17 Cent vor. Das entspricht aktuell einer Rendite von sechs bis sieben Prozent. Und das in einer Zeit, in der viele Unternehmen auf Ausschüttungen verzichten. Unsere Aktie hat in den vergangenen Wochen rund 50 Prozent zugelegt. Die Krise wird zu einem Digitalisierungsschub in Deutschland führen. Davon werden wir als Netzbetreiber auch in Zukunft profitieren.