Wir haben mit Markus Rolle, Finanzchef von Telefónica Deutschland (O2, E-Plus) über Konkurrenz und Rendite gesprochen. Von Sabine Gusbeth
€uro am Sonntag: Dank des Verkaufs der Mobilfunkmasten für 1,5 Milliarden Euro hat Telefónica Deutschland 2020 zum ersten Mal seit der Übernahme von E-Plus 2014 einen Gewinn erzielt. Wie sind die künftigen Gewinnaussichten?
Markus Rolle: Wir weisen für 2020 einen Gewinn von 328 Millionen Euro aus. Enthalten ist ein erster Teil des Sondererlöses aus dem Verkauf passiver Infrastruktur. Bis ins vergangene Jahr hatten vor allem Abschreibungen auf UMTS-Lizenzen das Ergebnis belastet. Das entfällt künftig.
Wegen EU-Wettbewerbsvorgaben infolge des E-Plus-Kaufs müssen Sie den Konkurrenten 1 & 1 Drillisch in Ihr Netz lassen. Sorgen Sie sich vor einem neuen Preiskampf?
1 & 1 Drillisch ist seit vielen Jahren unser Kooperationspartner und nutzt seit 2014 als virtueller Netzbetreiber unsere Netzkapazitäten. Diese Kooperation führen wir im Rahmen des National Roaming nun langfristig fort. An der Wettbewerbssituation ändert das unmittelbar erst mal nichts. Das Abkommen liefert uns Planungssicherheit und weiterhin signifikante Umsatz- und Ergebnisbeiträge. Die Erlöse mit dem Partner liegen im mittleren einstelligen Prozentbereich unseres Umsatzes. Wir sind mit unseren Angeboten gut im Markt positioniert und scheuen keinen Wettbewerb.
Sie wollen die Aktionäre an den Sondererlösen aus dem Mastenverkauf beteiligen und die Dividende 2020 auf 18 Cent pro Aktie erhöhen. Wie geht es danach weiter?
Wir haben Mitte Januar für die Geschäftsjahre 2020 bis 2023 eine Mindestdividende von 18 Cent definiert. Damit sind wir weiterhin ein äußerst attraktiver Renditetitel. 100 Millionen Euro aus den Erlösen investieren wir zudem in eine neue Glasfasergesellschaft. Von diesem Investment in die wichtigste Festnetztechnologie der Zukunft erwarten wir uns langfristig auch gute Renditen. Sabine Gusbeth