Hinweise dafür gebe es von der Art, wie sich die betroffenen Router ans Netz der Telekom anmeldeten. Auch in Nachrichtendienst-Kreisen hieß es, es gebe die Vermutung über einen Hackerangriff, aber keine spezifischen Erkenntnisse. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte in Berlin, die Telekom-Störung wirke sich nicht auf die Arbeit der Bundesregierung aus. Der Fall zeige aber die Bedeutung der Cybersicherheit. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums ergänzte, die Prüfung des Falles sei bei der Telekom noch nicht abgeschlossen.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre es der erste erfolgreiche Hackerangriff auf die Telekom in großem Stil. Seit Sonntagmittag kam es nach Angaben der Telekom bei rund 900.000 ihrer mehr als 20 Millionen Festnetzkunden zu Ausfällen oder starken Schwankungen in der Qualität der Verbindungen für Internet, Telefonie und Fernsehen. Das Netz laufe zwar störungsfrei, Ursache seien jedoch Probleme bei bestimmten Routern. Bis zum Montagmittag verringerte sich die Zahl der betroffenen Kunden laut Telekom deutlich. "Aktuell sind es noch bis zu 400.000 Kunden", sagte der Sprecher.

In einer Mitteilung der Telekom hieß es, ein gezielter Einfluss von außen sei nicht auszuschließen. "Wir haben keinen Hinweis darauf, dass Daten von Kunden abgegriffen wurden", erklärte die Telekom weiter. Experten arbeiteten über Nacht an Lösungen, um den Fehler zu beheben. Den Kunden empfiehlt die Telekom, den Router vom Stromnetz zu trennen und zurückzusetzen. Der Fehler trete bundesweit auf und nicht nur in Ballungsgebieten. Nach Daten der Internetseite www.allestörungen.de häuften sich die Kundenbeschwerden vor allem in Berlin, München, Stuttgart und Frankfurt.

Die letzte große Störung bei der Telekom gab es im Juni im Mobilfunknetz, als Millionen Kunden keinen Empfang mehr hatten wegen des Ausfalls einer Datenbank.

rtr