Ausgebaut werden sollten bislang unterversorgte Gebiete. Dank des Vorhabens solle die Abdeckung Deutschlands mit schnellem Internet bis 2018 auf 80 Prozent steigen. Damit geht der Bonner Konzern deutlich über seine bisherige Planung hinaus, die bis nächstes Jahr eine Abdeckung von 65 Prozent vorsah. Zu den Kosten des Projekts wollte die Telekom nichts verraten.
Zum Einsatz soll dabei - wie bislang beim Ausbau in den Städten - die sogenannte Vectoring-Technologie kommen. Die hat allerdings einen großen Haken: Rivalen, die mit eigener VDSL-Technik an Telekom-Vermittlungsstellen, den Hauptverteilern, vertreten sind, müssen dort ihre Zelte abbrechen. Ansonsten funktioniert das komplexe Vectoring nicht. Betroffen wären davon 135.000 Internet-Anschlüsse von Konkurrenten beziehungsweise 1,5 Prozent aller Internet-Zugänge über das Telekom-Netz, sagte der Sprecher. Zu den großen Konkurrenten zählen Telefonica ("o2), Vodafone und Stadtnetzbetreiber wie Ewetel aus Oldenburg. Die Telekom habe aber eine Lösung parat und werde den Anbietern Mietleitungen anbieten, sagte ein Konzern-Insider. Auch die Zahlung von Entschädigungen werde geprüft. Zustimmen muss der Offensive noch die Bundesnetzagentur.
Der Breitbandverband Breko kritisiert die Pläne der Telekom scharf. Der exklusive Einsatz von Vectoring durch die Telekom würde zu einer Re-Monopolisierung im Bereich der Vermittlungsstellen führen - und somit auch zu einer Einschränkung des Angebots für Privat- und Geschäftskunden, hieß es.
Reuters