Ausgangssituation und Signal



Es ist ein freudiger Auftakt in die Handelssitzung: Am Donnerstagmorgen verteuern sich die Kurse der Deutschen Telekom (T-Aktie) in der ersten Handelsstunde um knapp 0,9 Prozent. Das hört sich nach wenig an, doch angesichts der schwachen Gesamtmärkte (DAX: -1,5%) am Donnerstagmorgen dennoch eine überzeugende Performance. Dabei kommt der T-Aktie ihre aktuell überzeugende Charttechnik zugute.

Die T-Aktie befindet sich seit Mitte März in einem kurzfristigen und intakten Aufwärtstrend. Dieser ist durch die diagonal nach rechts oben verlaufende rote Linie ersichtlich. Der Verlauf der 21-Tagelinie (grüne Kurve) geht in die gleiche Richtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 12,96 Euro und dient den Notierungen künftig als Unterstützung nach unten.

Die Deutsche Telekom hat am Donnerstag Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2020 veröffentlicht. Corona hat dem Zahlenwerk nur bedingt geschadet: Die Deutsche Telekom hat im 1. Quartal mehr verdient als im Vorjahresquartal und hält an ihren Jahresprognosen fest.


Die Charts im Detail



Was die langfristige Ausgangslage anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- und Monatschart weiter. Beide Chartbilder erlauben die Betrachtung eines größeren Zeitraums. Seit ihrem bisherigen Jahrestief bei 10,40 Euro hat sich die T-Aktie um 30 Prozent erholt. Mit aktuellen Kursen um 13,60 Euro stehen die Papiere nun vor einem Widerstandsbereich nach oben. Dieser dürfte sich ab 14 Euro einstellen und sich bis zum Verlauf der 200-Tagelinie (blaue Kurve) bei 14,50 Euro erstecken. Diese Hürde nach oben ist im Wochenchart als rot schraffierte Fläche dargestellt.

Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Telekom-Aktie: Halten / langfristig kaufen. Nach dem kräftigen Sprung seit Mitte März (+30%) drohen oberhalb von 14 Euro Gewinnmitnahmen. Eine zeitlich befristete Seitwärtsbewegung erscheint wahrscheinlich. Langfristig aber sollte der Ausbruch über die 200-Tagelinie (14,50 Euro) gelingen. Anschließend könnten, mittelfristig betrachtet, erneut die bisherigen Jahreshöchstkurse bei 16,75 Euro in Angriff genommen werden. Ein engmaschiger Stop-Losskurs könnte etwa knapp unterhalb der 12,93er-Linie, die wir als kurzfristige Unterstützung definieren, angelegt sein.


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de




Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 16,75
Oberes Ziel 1 14,50
Unteres Ziel 1 12,93
Unteres Ziel 2 12,93