Den Telekom-Austria-Kunden gefällt das nicht: Ab 1. August dieses Jahres erhöht der führende Netzbetreiber Österreichs die monatlichen Tarife für Festnetz, mobiles Telefonieren und Internet. Anleiheinvestoren begrüßen die Maßnahmen hingegen. Die höheren Entgelte kompensieren die negativen Einflüsse der von der EU-Kommission auf den Weg gebrachten Abschaffung der Roaminggebühren im Mobilfunkgeschäft.
Ab dem 15. Juni dürfen in Europa agierende Telekomkonzerne für das Surfen und Telefonieren in anderen Netzen nicht mehr extra kassieren. Der EU-Beschluss soll für Telekom Austria Mindereinnahmen von rund 40 Millionen Euro allein in Österreich zur Folge haben.
Doch nicht nur die Gebührenerhöhungen, auch die Ergebnisse des ersten Quartals beruhigen die Bond-Investoren. Der Nettogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 Prozent auf 96,4 Millionen Euro. Dank der guten Entwicklung insbesondere in Weißrussland und Kroatien verbesserte sich der Umsatz um fast fünf Prozent auf 1,06 Milliarden Euro.
Angesichts der anhaltenden Dynamik ist es unwahrscheinlich, dass Telekom Austria, an der der mexikanische Konzern America Movil 51 Prozent und die Republik Österreich 28 Prozent halten, den Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Auch das "BBB"-Rating des mit netto 2,3 Milliarden Euro verschuldeten Konzerns sollte stabil bleiben. Allerdings ist der Hybrid-Bond im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen des Konzerns mit "BB+" tiefer im Non-Investment-Grade-Segment eingestuft. Sollte Telekom Austria eines Tages dennoch pleitegehen, würden alle anderen Gläubiger ihr Geld zurückbekommen, bevor die Inhaber der Nachranganleihe berücksichtigt werden. Mit einem Kupon von 5,63 Prozent ist das Risiko aber angemessen vergütet.