Im vergangenen Jahr ging das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebitda) um 17 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar zurück, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Den Einbruch nimmt der Telekom-Ableger gerne in Kauf, da nach jahrelangem Kundenexodus viele neue Abonnenten zum viertgrößten Mobilfunker der USA wechselten. Voriges Jahr gewann T-Mobile US unter dem Strich zwei Millionen neue Vertragskunden hinzu. Die sind besonders lukrativ, da sie üblicherweise mehr für das Telefonieren ausgeben.

Die Zahl der Handy-Kunden insgesamt konnte die Firma mit Sitz im Bundesstaat Washington um 4,4 Millionen auf 46,7 Millionen steigern. Der Abstand zu Sprint ist aber noch groß. Der nächstgrößere Rivale zählte Ende des Jahres 55 Millionen Kunden. Beide liegen wiederum weit abgeschlagen hinter AT&T und Verizon. Um zu den Marktführern aufzuschließen, würde Sprint am liebsten T-Mobile US schlucken. Die US-Kartellwächter haben aber bereits große Bedenken angemeldet, weshalb unklar ist, ob es zu dem Deal kommt.

T-Mobile US erntet derzeit die Früchte einer kostspieligen Neuausrichtung. Die Wende kam durch den Ausbau des einst löcherigen Handynetzes und die Einführung von Apples iPhone, das die Telekom-Tochter nach großer Verspätung erst seit April anbietet. Für dieses Jahr erwartet Konzernchef John Legere einen Betriebsgewinn von bis zu sechs Milliarden Dollar.

Der Bonner Mutterkonzern hält noch zwei Drittel der Aktien des börsenotierten Ablegers und will sich über kurz oder lang aus dem hart umkämpften amerikanischen Markt zurückziehen. Die Jahresbilanz der Telekom steht nächste Woche an.

Reuters