Der Absage des Spiels in Hannover stand die englisch-französische Begegnung im Londoner Wembley-Stadion im Beisein des britischen Premierministers David Cameron und von Prinz William gegenüber. Das sei ein positives Signal, hieß es im Handel. Solange die Konjunktur nicht generell durch die Sicherheitsbedenken in Mitleidenschaft gezogen werde, hielten sich die Marktreaktionen in Grenzen. Positiv wurde vermerkt, dass der gemeinsame Kampf gegen den Terror womöglich die Eiszeit zwischen Russland und dem Westen beenden könnte, auch wenn eine komplette Aufhebung der wegen der Ukraine-Krise verhängten Sanktionen unwahrscheinlich sei. An der Moskauer Börse zogen die Aktien um rund zwei Prozent an. Auch der Rubel legte zu.
Für die Wall Street signalisierten die US-Futures eine leicht erholte Eröffnung. Die Absage des Länderspiels in Hannover hatte am Dienstag die Wall Street belastet.
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ÜBERNAHME VON US-KONKURRENT MACHT AIR LIQUIDE ZU SCHAFFEN
Unter den Einzelwerten sorgte die Übernahme des US-Konzerns Airgas durch Linde -Konkurrent Air Liquide für Gesprächsstoff. Die Aktien des französischen Industriegase-Herstellers fielen um bis zu sieben Prozent auf 115 Euro und waren damit Schlusslicht im Pariser Auswahlindex CAC40. DZ-Bank-Analyst Peter Spengler begründete dies mit dem hohen Aufschlag, den Air Liquide zahlen wolle. Linde rutschten um gut zwei Prozent ab. Mit dem Deal ziehe der französische Konzern an seinem deutschen Konkurrenten vorbei und werde weltweit die klare Nummer eins auf dem Markt für Industriegase, fügte Spengler hinzu.
Nach den Ereignissen in Paris standen Aktien aus der Reisebranche weiter unter Druck: Lufthansa fielen im Dax um ein Prozent, die Titel der British-Ariways-Muttergesellschaft IAG verloren zwei Prozent.
Die Hoffnungen auf ein Tauwetter in den Ost-West-Beziehungen beflügelten dagegen die Aktien von Metro und Stada, die beide von den vom Westen auferlegten Russland-Sanktionen betroffen sind. Beide gehörten im MDax mit Kursgewinnen von rund zwei Prozent zu den Favoriten.
Mit Verkäufen reagierten die Anleger auf die gesenkte Gewinnprognose von Enel. Der größte italienische Versorger hatte zudem auch eine Kapitalerhöhung zur Komplett-Übernahme seiner Ökostrom-Tochter Enel Green Power (EGP) angekündigt. Die Papiere beider Unternehmen verloren je fast drei Prozent und waren damit die Schlusslichter im Leitindex der Mailänder Börse.
Reuters