"Aus all diesen Gründen möchte ich unmissverständlich jedermann bei Tesla Grohmann versichern, dass wir nicht auf absehbare Zeit, und ganz sicher nicht in den nächsten fünf Jahren einen Personalabbau durchführen oder betriebsbedingte Kündigungen aussprechen werden", versprach Musk. "Auch nach diesen fünf Jahren erwarten wir weiteres Wachstum bei Tesla Grohmann und keinen Personalabbau."
Grohmann aus Prüm in Rheinland-Pfalz baut automatisierte Maschinen für die Fahrzeugproduktion. Für Tesla sind die Anlagen unter anderem bei der Fertigung des Volumen-Modells Model 3 wichtig, die im Sommer anlaufen soll. Die IG Metall fordert einen Tarifvertrag und drohte zuletzt mit Streik. Tesla erklärte dazu, man spreche direkt mit den Mitarbeitern und sei bereit für einen Streik. "Wir erwarten keine Folgen für den Zeitplan beim Model 3." Grohmann soll unter dem Dach von Tesla nur noch die eigene Produktion beliefern. Verträge mit anderen Herstellern wie Daimler laufen aus.
Grohmann war auch schon vor der Übernahme durch Tesla Ende 2016 nicht tarifgebunden. Die Gewerkschaft hatte nun die Aufnahme von Tarifverhandlungen für die Firma mit 680 Beschäftigten gefordert und drohte mit Streik. "Wir haben vom Unternehmen eine nicht zufriedenstellende Antwort bekommen", sagte Patrick Georg von der IG Metall Trier der "Welt am Sonntag". Diese Woche solle geprüft werden, ob Streiks möglich seien.
Derzeit liege das Lohnniveau um etwa 25 bis 30 Prozent unter dem Tarifgehalt, sagte Betriebsratschef Uwe Herzig der Zeitung. Tesla bietet 150 Euro im Monat mehr. Musk erklärte in seinem Brief zudem, jeder Grohmann-Mitarbeiter solle Tesla-Aktien im Wert von 10 000 US-Dollar erhalten, die vierteljährlich über die nächsten vier Jahre ausgeschüttet würden, sowie einen sofortigen Bonus über 1000 Euro in bar.
Es solle Gespräche mit dem Betriebsrat geben, "um sicherzustellen, dass die Vergütung jedes einzelnen Mitarbeiters wettbewerbsfähig ist", kündigte Musk an. "Im Endeffekt wird jeder Tesla-Grohmann-Mitarbeiter die Chance haben, mit Gehalt und Aktienanteilen deutlich mehr zu verdienen als es in der Branche und relativ zu den Lebenshaltungskosten in Prüm üblich ist", versprach er.
Zugleich griff der Tesla-Chef die IG Metall an. Alles bei Tesla diene der Mission, den Übergang zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen, "und ich glaube nicht, dass die IG Metall unsere Mission teilt", schrieb er.