Es ist vollbracht: Tesla hat die Produktion des Model 3 gestartet. Am Wochenende zeigte Vorstandschef Elon Musk auf dem Kurznachrichtendienst Twitter erste Bilder des finalen Modells. Die ersten 30 Kunden erhalten ihr Fahrzeug Ende Juli im Rahmen einer Feier. Nach zum Teil massiven Verzögerungen bei vorherigen Modellen liegt der Elektroauto-Pionier bei seinem Model 3 sogar leicht vor dem Zeitplan. ltr



Sprung in den Massenmarkt



Monatelang hatten Anleger dem Ereignis entgegengefiebert und die Tesla-Aktie auf immer neue Höhen getrieben. Denn mit dem Model 3, das bereits ab 35 000 Dollar zu haben ist, will das Unternehmen den Sprung in den Massenmarkt schaffen. Der Gesellschaft liegen bereits rund 400 000 Vorbestellungen vor. Es wird aber einige Zeit dauern, sie abzuarbeiten. Im August will Tesla 100 Stück produzieren, im September 1500 und ab Dezember dann 20 000 Stück pro Monat.

2016 baute Tesla rund 84 000 Autos, 2018 sollen es bereits 500 000 sein, und für 2020 wird die Millionenmarke angepeilt. Mit der geplanten drastischen Aufstockung der Produktion geht Musk eine gewagte Wette ein. Denn viele Experten gehen davon aus, dass der Produktionsaufbau nicht ohne Pannen vonstatten-gehen wird. Analyst Max Warburton von Sanford Bernstein beispielsweise glaubt nicht daran, dass das Model 3 profitabel sein wird. Zudem fange der Markt an zu realisieren, dass Tesla nicht in der Lage sei, das erhoffte Wachstum zu liefern.

Goldman Sachs stößt ins gleiche Horn. Die US-Investmentbank sorgte jüngst mit einer Verkaufsempfehlung für die Aktie für Aufsehen. Der Absatz im ersten Halbjahr, bei dem gerade so eben die untere Grenze der selbst gesetzten Spanne von 47 000 bis 50 000 Fahrzeugen erreicht wurde, lasse vermuten, dass das Interesse an den bisherigen teuren Wagen Model S und Model X abflaue.

Die Aktie ging prompt in den Sturzflug über und verlor gegenüber dem Rekordhoch bei knapp 387 Dollar, das vor drei Wochen markiert wurde, bereits fast 20 Prozent. In dieser Situation könnte ein Stay-Low-Optionsschein von der Société Générale interessant sein. Das Papier generiert im September 2017 einen Ertrag von 25,5 Prozent, wenn die Tesla-Aktie niemals die Marke von 390 Dollar berührt - also kein neues Allzeithoch markiert.

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Chance für risikobereite Anleger



Gegenüber dem aktuellen Niveau ist also maximal noch ein Anstieg von fast 25 Prozent erlaubt, ohne die Maximalrendite zu gefährden. Sollte der Titel wider Erwarten doch noch durchstarten und die Barriere verletzen, verfällt der exotische Optionsschein sofort wertlos. Wegen des Totalverlustrisikos sollten sich nur sehr risikobereite Anleger in dem Papier engagieren und nur wenig Kapital ein setzen.