Am Montag gab es gleich zwei schlechte Nachrichten für die Papiere des Autobauers Tesla, welche auch entsprechend negativ auf die Nachrichtenlage reagierten. Aber was genau ist hier passiert? Und wie geht es jetzt weiter?

Um zeitweilig mehr als fünf Prozent brach die Aktie von Tesla am Montag, an einem sehr volatilen Handelstag, ein. Grund dafür sind gleich zwei schlechte Nachrichten für den Autobauer, die die Aktie nicht nur zum Wochenstart belasten könnten.

Erste schlechte Nachricht für die Tesla Aktie

So reagierten die Anleger am Montag vor allem negativ darauf, dass Tesla überraschend einen neuen Finanzchef erhielt. Der langjährige Amtsinhaber Zachary Kirkhorn zog sich bereits am Freitag zurück, wie der Elektroauto-Hersteller am Montag mitteilte. Zu Gründen wurden keine Angaben gemacht. Nachfolger wurde Vaibhav Taneja, der 2017 zu Tesla kam. Kirkhorn werde noch bis Jahresende für einen nahtlosen Übergang zur Verfügung stehen, hieß es.

Kirkhorn war Tesla-Finanzchef seit 2019. Seit Frühjahr 2021 trug er als offiziellen Titel auch die Spaß-Bezeichnung "Master of Coin" (Meister der Münze), die an die Serie "Game of Thrones" angelehnt war. Firmenchef Elon Musk gab sich damals den Titel "Technoking". Nachfolger Taneja wurde in der Mitteilung am Montag lediglich als Finanzchef vorgestellt.

Der Zeitpunkt von Kirkhorns Rückzug wirft auch ein neues Licht auf einen Tweet Musks von Wochenende. Der Tesla-Chef schrieb am Sonntag, die ganzen Chef-Positionen in einem Vorstand seien überflüssig.

Doppelschlag der schlechten Nachrichten für Tesla

Am Abend folgte dann die zweite negative Meldung für den Elektroautobauer. So hat VW die Spitzenposition bei reinen Elektroautos in Deutschland von Tesla zurückerobert. Mit 41 475 Erstzulassungen in den ersten sieben Monaten des Jahres liegt die Wolfsburger Marke wieder knapp vor dem US-Konkurrenten, der auf 40 289 Pkw kam, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. Noch zum Halbjahr und auch im Gesamtjahr 2022 hatte Tesla die Nase vorn.

Auf den weiteren Plätzen folgen mit Stand Ende Juli Mercedes mit 20 613 Erstzulassungen vor Audi mit 16 786, BMW mit 15 987 und Hyundai mit 15 411. Insgesamt registrierte das KBA von Januar bis Juli 268 926 Erstzulassungen von reinen Elektroautos. Mit Verbrennern lag die Zahl bei gut 1,64 Millionen.

Tesla-Aktie: Wie geht es jetzt weiter?

Nach diesem Doppelschlag der schlechten Nachrichten verlor der Titel wie bereits erwähnt deutlich. Durch einen Bounce-Back von der 100-Tage-Linie konnte sich Tesla zum Handelsende zumindest teilweise erholen konnte, dennoch bleiben viele offene Fragen.

Vor allem die plötzliche Benennung eines neuen Finanzchefs erregt die Gemüter und wirft wieder die Frage nach der Qualität und Unbefangenheit von Elon Musks Entscheidungen auf.

Aber auch bei der Aktie stehen Fragezeichen im Raum. Nach dem kürzlichen Abverkauf geht die Aktie nun vermutlich in eine Konsolidierungsphase über – es fragt sich nur auf welchem Niveau. Damit es zunächst keine weiteren Abverkäufe gibt, muss jetzt die 100-Tage-Linie bei 252 US-Dollar halten.

Tesla (WKN: A1CX3T)

Mit Material von dpa-afx

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.