Die letzte Gruppe stehe unter wachsendem Druck, sagt Ross Gerber, Chef des Vermögensverwalters Gerber Kawasaki. "Wenn die Tesla-Aktie auf 1000 Dollar steigt und sie haben sie nicht im Portfolio, was werden sie ihren Klienten erzählen?" Seine Firma habe während der jüngsten Kursrally ein paar Gewinne mitgenommen. Bei einem Kursrücksetzer wolle er aber wieder zukaufen. Er betrachte die Tesla-Titel bei 550 Dollar als fair bewertet.

Aktuell kosten die Papiere etwa 730 Dollar. Vor einigen Tagen hatten sie mit 968,99 Dollar ein Rekordhoch erreicht. Dadurch stieg der Börsenwert auf rund 175 Milliarden Dollar. Das ist fast so viel wie BMW, Daimler und Volkswagen zusammen.

KLEIN, ABER OHO - PRIVATANLEGER SEHR AKTIV IN TESLA-AKTIEN


Befeuert wird das Tesla-Kursfeuerwerk unter anderem von Kleinanlegern, die sich über Twitter oder andere Soziale Netzwerke über das Unternehmen austauschen. Fidelity zufolge platzierten Kunden allein in den vergangenen Tagen 16.000 Kaufaufträge bei dem Vermögensverwalter. Abgeschlagen auf dem zweiten Platz lägen die Aktien des Kurznachrichtendienstes Twitter mit 2000 Orders.

Am Derivatemarkt setzen Anleger ebenfalls verstärkt auf eine Fortsetzung des Höhenflugs. Nach Angaben des Datenanbieters Trade Alert übertrifft derzeit die Zahl der sogenannten Calls, mit denen sich Investoren Papiere zu einem bestimmten Preis sichern, diejenige der Puts. Letzere dienen dazu, sich gegen einen Preisrutsch abzusichern.

Größter Einzelaktionär bei Tesla ist Firmenchef Musk, der dem Datenanbieter Refinitiv zufolge knapp 19 Prozent an dem Unternehmen hält. Er profitiert nicht nur von den Kursgewinnen. Durch die Sprung des Börsenwerts über die Marke von 150 Milliarden Dollar winken ihm zusätzliche Aktienoptionen im Volumen von einer Milliarde Dollar.

INSTITUTIONELLE ANLEGER ZURÜCKHALTENDER


Börsenprofis beurteilen den Hype um Tesla skeptisch. Sie bezweifeln, dass der Autobauer den jüngsten Erfolgsmeldungen zum Trotz dauerhaft Gewinne erwirtschaften kann. Die Zahl an Verkaufsempfehlungen von Analysten liegt über derjenigen an Kaufempfehlungen.

Allerdings hat die Spekulation auf einen Kursverfall Leerverkäufern seit Jahresbeginn Verluste von insgesamt elf Milliarden Dollar eingebrockt, rechnet die Analysefirma S3 Partners vor. Diese Investoren leihen sich Aktien, um diese umgehend zu verkaufen. Sie spekulieren darauf, sich bis Ablauf der Rückgabefrist billiger mit den Papieren eindecken zu können. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein.

rtr